Der Datenatlas ist ein neues Metadatenportal, das offene Daten aus und für die Zivilgesellschaft sichtbar und nutzbar macht.
Mit dem Datenatlas schafft die Bertelsmann Stiftung eine zentrale Anlaufstelle, die zivilgesellschaftliche Organisationen dabei unterstützt, ihre Daten auffindbar zu machen sowie Daten anderer Organisationen zu finden und zu nutzen. Rund 650.000 gemeinnützige Organisationen wirken in Deutschland – doch offene Daten aus diesem Bereich sind bislang kaum sichtbar. Der Datenatlas Zivilgesellschaft füllt diese Lücke.
Der Kern des Datenatlas ist der Datenkatalog. Hier könnt ihr nach offenen Daten aus unterschiedlichsten zivilgesellschaftlichen Bereichen suchen – z.B. gefiltert nach Themen, Regionen oder Organisationen. Die bereitgestellten Metadaten orientieren sich am europäischen Standard DCAT-AP und ermöglichen eine einfache Integration in bestehende Dateninfrastrukturen.
Mit niedrigschwelligen Unterstützungsangeboten wie Leitfäden, Workshops, Sprechstunden und Netzwerkveranstaltungen stärkt der Datenatlas die Datenkompetenz im gemeinnützigen Sektor.
Zum Launch des Datenatlas Zivilgesellschaft haben wir folgende Referent:innen eingeladen:
Nathan Coyle. Er ist Senior Project Manager am Austrian Centre for Peace, wo er alle Aktivitäten im Bereich PeaceTech leitet. Zudem ist er Senior PeaceTech Advisor am Austrian Institute of Technology und Mitglied des EAB.Cyber Boards der Europäischen Union. Nathan hat mit Regierungen und zivilgesellschaftlichen Organisationen auf der ganzen Welt zusammengearbeitet – mit einem besonderen Schwerpunkt auf Open Data. Er ist Autor des Buchs „Open Data for Everybody: Using Open Data for Social Good“.
In seiner Präsentation zeigt Nathan, wie Open Data ein wirkungsvolles Instrument für den dritten Sektor sein kann. Anhand seiner Erfahrungen im Bereich der Friedensarbeit in Europa beleuchtet er die Herausforderungen, die zivilgesellschaftliche Organisationen häufig daran hindern, Open Data effektiv zu nutzen. Dazu zählen zu technische Plattformen, fehlender lokaler Bezug und begrenzte Datenkompetenz. Besonders im Bereich der Friedensdaten treten diese Probleme verstärkt auf – etwa durch unzugängliche Formate oder schlecht abgestimmte Indikatoren. Nathan warnt, dass sich solche Mängel direkt auf KI-gestützte PeaceTech-Systeme übertragen. Open Data könne nur dann wirklich stärken, wenn das Open-Data-Ökosystem inklusiver, kontextsensitiver und menschenzentrierter gestaltet wird.
Mario Wiedemann. Er ist Senior Project Manager in der Bertelsmann Stiftung und ist dort Co-Leiter des Projekts “Daten für die Gesellschaft”. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Open Data in Kommunen und in zivilgesellschaftlichen Organisationen. Vor seiner Tätigkeit in der Bertelsmann Stiftung hat er sich in früheren Projekten für offene Inhalte, z.B. freie Bildungsmaterialien, engagiert.
Mario Wiedemann stellt den neuen Datenatlas Zivilgesellschaft vor. Das neue Metadatenportal kann von zivilgesellschaftlichen Organisationen genutzt werden, um ihre offenen Daten auffindbar und thematisch sortierbar zu machen. Der Datenatlas ist das Ergebnis einer langen Forschungsphase, in der die Bertelsmann Stiftung untersucht hat, wie auch die Zivilgesellschaft in Deutschland dazu beitragen kann, den Pool an offenen Daten zu vergrößern. Was genau kann der Datenatlas Zivilgesellschaft bieten? Darüber wird Mario Wiedemann berichten.
Zoé Wolter. Sie ist Geschäftsführerin und Bildungsreferentin bei CorrelAid. Für sie ist Data4Good die perfekte Kombination aus Datenarbeit und Engagement für das Gemeinwohl. Dabei bringt sie ihr Studium in Politik und Verwaltung sowie Data Science zusammen, um Non-Profits bei ihrem Einstieg in die Daten-Welt zu unterstützen. Übrigens: Ihr erster Kontakt zum Programmieren war ein Workshop von CorrelAid.
CorrelAid ist ein gemeinnütziger Verein, der zivilgesellschaftliche Organisationen dabei unterstützt, Daten wirksam für ihre Ziele einzusetzen. Ob durch Workshops und Kursangebote, individuelle Beratung oder gemeinsame Datenprojekte mit ehrenamtlichen Data Scientists – CorrelAid bietet praxisnahe Unterstützung bei allen Fragen rund um Daten in der Zivilgesellschaft. Im Rahmen des Datenatlas Zivilgesellschaft bietet CorrelAid Datensprechstunden an, in denen individuelle Fragen und Herausforderungen zivilgesellschaftlicher Organisationen zur Datennutzung, -analyse und -aufbereitung adressiert und bearbeitet werden können. Außerdem bietet CorrelAid für Nutzerinnen und Nutzer des Datenatlas alle drei Monate kostenlose Einführungsworkshops zum Thema Open Data an. Dieses Angebot stellt Zoé Wolter vor.