Aber auch innerhalb der Bundesländer können beachtliche Differenzen auftreten. Am größten sind sie in Nordrhein-Westfalen und Hessen; am geringsten in Ostdeutschland. Dies lässt sich leicht erklären: In NRW und Hessen gibt es starke und schwache Kommunen. Dies bewirkt eine große Spannweite der Belastung aus den Hartz-IV-Wohnkosten. In Ostdeutschland sind die Ausgaben in allen Kommunen hoch.
Bundesweit treten zwischen den 398 Kreisen und kreisfreien Städte enorme Differenzen aus den Hartz-IV-Wohnkosten auf. Die Ausgaben je Einwohner bewegen sich zwischen 16 Euro im bayerischen Kreis Eichstätt und 388 Euro in der Stadt Offenbach. Der Faktor beträgt 1 zu 24. Die 28 Kommunen mit der geringsten Belastung liegen allesamt in Bayern.
Erschwerend kommt hinzu, dass ein negativer Zusammenhang der Hartz-IV-Wohnkosten zu den Steuereinnahmen und Investitionen besteht. Die zehn höchst belasteten Kommunen liegen weit unter dem Durchschnitt der Steuerkraft, die zehn am geringsten belasteten Kommunen darüber. Ausgaben für soziale Leistungen verdrängen Jahr für Jahr Investitionen in die Zukunft. Hohe Ausgaben für die Hartz-IV-Wohnkosten spiegeln sich in einem Verfall der Infrastruktur wider. Hohe Sozialausgaben gehen in einigen Regionen ebenso mit hohen Defiziten und Kassenkrediten einher.