Hartz-4-Kosten sind der entscheidende Hebel
Vor allem wirtschaftsschwache Kommunen mit hoher Langzeitarbeitslosigkeit und geringen Steuereinnahmen ächzen unter den hohen Ausgaben für diese Wohnkosten. Sie beliefen sich 2013 bundesweit auf rund 14 Milliarden Euro. Im wirtschaftsstarken Baden-Württemberg binden sie lediglich 3 Prozent der kommunalen Etats, im strukturschwachen Sachsen-Anhalt hingegen 11 Prozent. Die Belastung der Stadt Magdeburg etwa ist fast zehn Mal höher als jene im baden-württembergischen Kreis Hohenlohe (13,2 zu 1,4 Prozent).
"Eine Übernahme der Wohnkosten für Hartz-4-Empfänger ist der entscheidende Hebel für den Bund, den armen Kommunen gezielt zu helfen", sagte René Geißler, einer der Autoren der Studie und Finanzexperte der Bertelsmann Stiftung. Etliche große Ausgabeposten in den kommunalen Sozialetats scheiden hingegen aus, weil die Kommunen große eigene Gestaltungsspielräume haben. Das ist zum Beispiel in der Jugendhilfe oder Sozialhilfe der Fall.