Wie erleben Patientinnen und Patienten ihre Behandlung? Wie geht es ihnen im Verlauf und im Anschluss? Die klinisch-ärztliche Sicht hat bei uns immer noch Vorrang vor den Gesundheitseinschätzungen der Betroffenen. Dabei gibt es validierte Instrumente (Patient-Reported Outcome Measures, PROMs), um individuelle Angaben zu Symptomen, Einschränkungen und zur Lebensqualität zu messen. Während Deutschland beim Nutzen patientenberichteter Daten einem Flickenteppich aus Einzelinitiativen gleicht, richten andere Länder Strukturen und Prozesse konsequent auf die Ergebnisqualität aus. Für die Erfassung der Patientenperspektive setzen sie auf PROMs.
Bei der Konferenz in Berlin tauschten sich nationale und internationale Fachleute Ende November über das Potenzial von PROMs und Schritte auf dem Weg zu einer hochwertigen, patientenzentrierten Versorgung aus. Prof. Dr. Reinhard Busse, Leiter des Fachgebiets Management im Gesundheitswesen an der TU Berlin, betonte, dass in Deutschland hinsichtlich PROMs relativ viel passiere. Außerhalb der Förderung durch den Innovationsfonds beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) geschehe dies aber "eher ungesteuert".