"Making prevention work" – preventive structures and policies for children, youth and families
Der "Comprehensive Report" vergleicht Präventionsanstrengungen und -strukturen in Dänemark, Deutschland, England (UK), Finnland, Frankreich, Irland, Litauen, die Niederlande, Österreich, Schweden, Spanien und Tschechien.
Vertiefende Untersuchungen sind in den "Case Studies" zu Frankreich, den Niederlanden und Österreich durchgeführt worden. Anhand des sozialstaatlichen Aufbaus sowie Initiativen in einzelnen Regionen und Städten wird die konkrete Umsetzung von Prävention aufgezeigt.
Aus den Forschungsergebnissen lassen sich folgende Impulse für nachhaltige kommunale Präventionsketten in Deutschland ableiten:
1. Das Land und die kommunalen Akteure vor Ort müssen ein gemeinsames Präventionsverständnis von gelingendem Aufwachsen entwickeln.
2. Kommunen und Regionen sollten in die präventionsrelevante Gesetzgebung eingebunden werden, um die Umsetzung vor Ort sicherzustellen.
3. Die Schule ist als Lebensort für Kinder und Jugendliche zu gestalten, unterstützt von Jugendhilfe und Gesundheitssektor.
4. Präventive Aktivitäten sollten über den öffentlichen Gesundheitssektor etabliert werden. Dies betrifft nicht nur den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD), sondern auch die ambulante und stationäre Gesundheitsversorgung, insbesondere Kinderärzt:innen und Geburtskliniken oder auch Gynäkolog:innen.
5. Individuelle Daten zur kindlichen Entwicklung sollten über den Gesundheitssektor zusammengeführt werden, um Kinderschutz zu stärken und sozialräumliche Planungen zu ergänzen.
6. Vulnerable Familien sollten über Regelinstitutionen multiprofessionell und institutionenübergreifend im Sozialraum begleitet werden, ohne sie zu stigmatisieren.
7. Prävention ist als Pflichtleistung gesetzlich festzuschreiben, um damit mehr Kindern die Chance auf Teilhabe und Selbstbestimmung zu geben.
8. Netzwerkarbeit und der Aufbau von Präventionsketten in allen belasteten Sozialräumen müssen eine sichere Finanzierung erhalten.
Die Publikation "Kommunale Prävention für Kinder und Familien" stellt in deutscher Sprache ausgewählte Erfahrungen aus Europa vor.