In Deutschland wachsen 2,8 Millionen Kinder und Jugendliche in Armut auf. Das ist mehr als jedes fünfte Kind. Die Armutsbetroffenheit verharrt seit Jahren trotz langer guter wirtschaftlicher Entwicklung sowie zahlreicher familienpolitischer Reformen auf einem konstant hohen Niveau. Für viele Kinder und Jugendliche ist Armut keine kurzfristige Erfahrung, sondern ein Dauerzustand.
Besonders Kinder und Jugendliche, die in alleinerziehenden Familien oder in Familien mit drei oder mehr Kindern leben, sind besonders häufig von Armut betroffen. Ihre Bildungs- und Teilhabechancen leiden darunter massiv.
Das Aufwachsen in Armut hat Folgen. Armut begrenzt, beschämt und bestimmt das Leben von Kindern und Jugendlichen – heute und mit Blick auf ihre Zukunft.
Familie und Bildung: Politik vom Kind aus denken
Alle Kinder und Jugendlichen haben ein Recht auf gutes Aufwachsen und faire Bildungs- und Teilhabechancen – unabhängig von ihrer sozialen, ökonomischen oder kulturell-ethnischen Herkunft. Für die Entwicklung einer guten Familien-, Bildungs- und Sozialpolitik müssen wir sie selbst befragen und ihre Bedarfe, Rechte und Interessen in den Mittelpunkt stellen.
Inhalt
Die Bedarfe, Rechte und Interessen von Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt stellen
Ziel des Projekts "Familie und Bildung: Politik vom Kind aus denken“ ist es, das Wohl und die Bedarfe, Rechte und Interessen von Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt zu stellen und sie konsequent zu beteiligen. Denn sie sind Expert:innen in eigener Sache und wissen am besten, was sie brauchen.
Gemeinsam mit unserem wissenschaftlichen Expert:innenbeirat sowie unserem JugendExpert:innenTeam entwickeln wir Vorschläge, wie Kinderarmut in Deutschland endlich wirksam vermieden und das Recht auf Beteiligung von Kindern und Jugendlichen nachhaltig eingelöst werden kann.
Konzept für eine Teilhabe gewährleistende Existenzsicherung
Drei Bausteine bilden unser Konzept für eine Teilhabe gewährleistende Existenzsicherung:
- Teilhabegeld: Eine einfache und transparente finanzielle Leistung für Kinder und Jugendliche, die Armut wirksam vermeidet.
- Bedarfserhebung für und mit Kindern und Jugendlichen: Eine neue systematische und regelmäßig durchgeführte Befragung von Kindern und Jugendlichen zu ihren Bedarfen, ihrer Lebenssituation und ihren Sorgen.
- Gute Infrastruktur und vertrauensvolle Anlaufstellen vor Ort: Kinder und Jugendliche brauchen gute Kitas und Schulen, ein gutes Unterstützungssystem und kompetente und unbürokratische Anlaufstellen für sich und ihre Eltern.
Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf gutes Aufwachsen, Bildung und Teilhabe. Es ist höchste Zeit, dass wir als Gesellschaft dieses Recht einlösen.