Aus der amtlichen Statistik sowie der Sozialberichterstattung über Kinder, Jugendliche und Familien wissen wir zu wenig über ihre Bedarfe, Wünsche, Sorgen und Interessen. Es gibt auch noch keine ausreichende Datengrundlage, aus der Aussagen über Bedarfe und Verbrauchsangaben differenziert nach Alter und Familienform von Kindern und Jugendlichen abgeleitet werden können.
Daher ist eine neue, regelmäßige und repräsentative Befragung von Kindern und Jugendlichen notwendig: die Bedarfserhebung für und mit Kindern und Jugendlichen.
Bedarfserhebung für und mit Kindern und Jugendlichen
Kinder und Jugendliche sind Expert:innen ihrer eigenen Lebenswelten. Sie können selbst am besten darüber Auskunft geben, welche Bedarfe, Wünsche, Sorgen und Interessen sie haben. Deshalb brauchen wir eine Bedarfserhebung für und mit Kindern und Jugendlichen.
Inhalt
Was gehört zu einer "guten“ Kindheit und Jugend?
Eine solche Befragung gibt Auskunft, was zu einer "guten" oder "durchschnittlichen" Kindheit und Jugend in Deutschland dazugehört (z. B. Mobilität, Freizeitgestaltung, Kleidung, non-formale Bildung, digitale Medien oder Taschengeld). Sie muss verschiedene Erhebungs- und Beteiligungsformate umfassen. Neben einer regelmäßigen und repräsentativen quantitativen Befragung müssen auch vertiefende qualitative Studien auf der Basis von Interviews, Gruppendiskussionen, Kinderkonferenzen o. ä. durchgeführt werden.
Daneben müssen vor allem mit Blick auf jüngere Kinder auch familien- und elternspezifische Bedarfe erhoben werden. Die Bedarfserhebung bildet neben anderen Daten die statistische Grundlage für die Bestimmung der Höhe des Teilhabegelds bzw. einer Kindergrundsicherung. Sie ist darüber hinaus unerlässlich für die Gestaltung einer kind- und jugendgerechten Bildungs-, Familien- und Kommunalpolitik.
Aktive Mitwirkung und Befragung von Kindern und Jugendlichen ist unerlässlich
Der Aufbau und die Weiterentwicklung einer regelmäßigen und systematischen Bedarfserhebung ist ein komplexes und langwieriges Vorhaben, welches in seiner Entwicklung die Zusammenarbeit vieler unterschiedlicher Akteur:innen aus Wissenschaft, Politik und Verwaltung erfordert. Die Planung und Durchführung einer so umfassenden Erhebung der Bedarfe von Kindern und Jugendlichen ist ganz klar Aufgabe der Politik – nicht die einer Stiftung.
Anhand von Pilotprojekten und Konzepten wollen wir aber zeigen, wie eine Bedarfserhebung aussehen könnte. Zentral ist und bleibt dabei: Die aktive Mitwirkung und Befragung von Kindern und Jugendlichen von Anfang an!