Heiner Sindel blickt aus dem geöffneten Fenster seines Autos. Er hat zwei Hunde auf seinem Schoß sitzen.

Jenseits von Feuchtwangen

Eigentlich gibt es zwei verschiedene Deutschlands. Zum einen die Ballungsräume. Sie boomen, profitieren von der Globalisierung, wirken wie ein riesiger Magnet. Zum anderen die ländlichen Regionen, die sich auf der Verliererseite wähnen. Doch die Menschen in beiden Lagern haben etwas gemeinsam: Sie möchten ihre Umwelt positiv gestalten.

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Heiner Sindel, 64, ist Gastwirt im fränkischen Feuchtwangen. Wildbret erjagt er selbst, Rind oder Schwein kauft er bei Bauern in der Region, Karpfen holt er aus eigenen Teichen. Massenprodukte oder gar Importware kommen ihm nicht ins Haus. Das Kochen übernehmen Sindels Frau und zwei Töchter. Vor zwölf Jahren gründete er den Bundesverband der Regionalbewegung. Die Bevölkerung im ländlichen Mittelfranken dünnt allmählich aus, die Natur gewinnt wieder an Raum.

Die Amerikanerin Giselle Lian, Mitte 30, lebt im anderen Deutschland: Berlin-Mitte. Sie hat einen Arbeitsplatz in einem Coworking-Space gemietet. Internationale Gründer-Szene, Deutschkenntnisse sind nicht erforderlich, man spricht Englisch. Ihr eigenes Startup: eine Onlineplattform, die Künstler mit Auftraggebern zusammenbringt. Berlin ist Bewegung. Die Einwohnerzahl wächst – bis 2030 auf 3,71 Millionen Einwohner, so prognostiziert die Bertelsmann Stiftung.

Über die Autorin

Claudia Wiggenbröker (*1990) studiert seit 2013 Wirtschaftspolitischen Journalismus an der Technischen Universität Dortmund. Von 2015 bis 2016 absolvierte sie ein Jahresvolontariat beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt. Sie ist als freie Journalistin tätig, u. a. für die ARD Börse.