Länderspezifische, gesellschaftliche Probleme erfordern Veränderung
Betrachtet man die aktuellen Zahlen des europäischen Arbeitsmarkts, stehen 2 Millionen offenen Stellen 22 Millionen Arbeitslose gegenüber. Wenn die beruflichen Kompetenzen dieser Menschen sichtbar gemacht werden, egal, auf welchem Lernweg sie erworben wurden, wird es leichter, unbesetzte Positionen zu füllen. Nicht umsonst fordert der Beschluss des Rats der Europäischen Union schon seit 2012 seine Mitgliedsstaaten dazu auf, bis 2018 Möglichkeiten zu schaffen, mit denen man seine informell und non-formal erworbene beruflichen Kompetenzen zertifizieren lassen kann.
Der Druck der jeweiligen individuellen, gesellschaftlichen Probleme, der demografischen Erfordernisse und die persönlichen Entwicklungswünsche Geringqualifizierter unterstreichen den Beschluss des Europarats. Spätestens, seit tausende Flüchtlinge in die verschiedenen Nationen strömen steigt der Druck, verlässliche Prozesse zur Erfassung von Kompetenzen zu etablieren, die eine rasche Integration der Menschen in Arbeitsmarkt und damit auch in die Gesellschaft ermöglichen.
Gleichzeitig können verlässliche Anerkennungsmöglichkeiten auch Geringqualifizierten wertvolle Anreize setzen, wieder den Faden des lebenslangen Lernens weiter zu spinnen und ihre Beschäftigungsfähigkeit zu steigern. In anderen europäischen Ländern gelingt es schon. Bei einem Erfahrungsaustausch mit finnischen Verantwortlichen für die dortige Validierung von beruflichen Kompetenzen und der daran anknüpfenden Qualifizierung, haben die Mitarbeiter der Stiftung erlebt, dass die Praxis hält, was die Studie beschreibt.