Städte und Gemeinden sind seit Generationen die Zentren gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Wandels. Sie verkörpern Tradition und Konservation – aber auch Aufbruch und Fortschritt. Gerade jetzt sind Kommunen Kristallisationspunkte für die großen gemeinsamen Herausforderungen unserer Zeit wie den Klimawandel, den demografischen Wandel und die digitale Transformation. In Kommunen können deshalb Trends und Veränderungsprozesse beobachtet, aber auch innovative Ansätze im Rahmen einer nachhaltigen, integrativen und gemeinwohlorientierten Daseinsvorsorge erproben.

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Typisch Stadt, typisch Land?
Fachkräftemangel, Pflegenotstand, Zu- und Abwanderungen – das sind nur einige Aspekte des demografischen Wandels, die in unseren Städten und Gemeinden auch zukünftig auf der Agenda stehen werden. Wie sich dies regional unterscheidet und welche Faktoren für eine Analyse und Potenzialentwicklung wichtig sind, kann mit Hilfe von elf Demografietypen für etwa 3.000 Kommunen beschrieben werden.
Inhalt
Typisch Stadt, typisch Land?
In der demografischen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung gibt es regional zahlreiche Unterschiede zwischen den einzelnen Kommunen – aber auch Gemeinsamkeiten. Mit Daten aus dem Portal Wegweiser Kommune wurde daher eine Demografietypisierung entwickelt, die Städte und Gemeinden auf der Basis von ähnlichen Kennzahlenausprägungen in Gruppen zusammenführt. Indem Kommunen typisiert werden, wird Komplexität reduziert: Die Typisierung ermöglicht hierdurch die Analyse und Entwicklung von Handlungsansätzen für etwa 3.000 Kommunen.
Die Typisierung schafft Transparenz und sensibilisiert für komplexe Zusammenhänge – als Ausgangspunkt für Veränderungsprozesse im kommunalen Handeln und für die Neu-ausrichtung von Angeboten der Daseinsvorsorge.
Petra Klug, Bertelsmann Stiftung
Methodik
Die Typisierung wurde gemeinsam mit der Faktor Familie GmbH auf Basis der 2018er Daten des Portals Wegweiser Kommune durchgeführt. Das Ziel der Typisierung ist es, Kommunen so zu Gruppen zusammenzufügen, dass Unterschiede zwischen den Kommunen eines Typs möglichst gering sind, die Unterschiede zwischen den Typen aber möglichst groß. Mit Hilfe einer Faktorenanalyse wurden in einem ersten Schritt charakteristische Ausprägungen ausgewählter sozioökonomischer und demografischer Indikatoren analysiert und zu drei Faktoren aggregiert: Demografie, Urbanität/Wirtschaftsstandort und Sozioökonomie.