Familien fröhlich auf dem Lande

Leben und Arbeiten auf dem Land – eine Zukunftsvision

In vielen Orten auf dem Land werden bereits neue, digitale Arbeitsformen verbunden mit alternativen, gemeinschaftlichen Lebensmodellen. Von Coworking Spaces bis zu genossenschaftlichen Wohnmodellen – die Initiator:innen solcher Projekte eint der Wunsch, ein Leben auf dem Land mit einem eher urbanen Lebensstil zu verbinden. Gemeinsam mit dem Netzwerk Zukunftsorte wagen wir einen Blick ins Jahr 2030.

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In unserem Projekt Smart Country beschäftigen wir uns schon länger mit der Frage, wie es gelingen kann, die Unterschiede in den Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen in der Stadt und auf dem Land zu verringern. Dabei geht es nicht um eine eindeutige Spaltung zwischen Ost und West oder Groß- und Kleinstadt. Vielmehr sind die regionalen Entwicklungen aufgrund demografischer und sozioökonomischer Entwicklungen sehr heterogen und die Lebens- und Arbeitswelten der Menschen dadurch sehr verschieden. In unserer Demografietypisierung, die für ca. 3.000 Kommunen auf Basis von zahlreichen Indikatoren Analysen und Handlungsempfehlungen bereitstellt, wird dies mehr als deutlich.

So vielfältig die Ausgangslagen sind, so vielfältig müssen zwangsläufig auch die Ansätze zur Revitalisierung von Städten und Regionen sein. Es gilt, neue Wege zu beschreiten und innovative Ansätze zu entwickeln – was nicht immer einfach ist. Wie kann es also gelingen, Menschen zu motivieren aktiv zu werden an Orten, in denen seit Jahren ein Wegbrechen der Nahversorgung wie Einkaufsmöglichkeiten, Artpraxen oder Kitas zu beobachten ist?

1000 Orte für die Zukunft in Ostdeutschland

 Unter dem Dach des Netzwerk Zukunftsorte wurden bereits ganz unterschiedliche, innovative Ansätze in Ostdeutschland entwickelt. Und sie werden ständig weiterentwickelt – durch Menschen, die aus den Großstädten in ländliche Regionen ziehen, um dort etwas Neues aufzubauen. Und durch Menschen, die in ihrem Heimatort dem Wegzug und Wegbrechen etwas entgegensetzen wollen. Leerstände neu nutzen, Digitales und Analoges sinnstiftend miteinander verbinden und gemeinwohlorientierte Projekte vor Ort entwickeln zeichnet diese sogenannten Zukunftsorte aus. In Coworking Spaces und Gemeinschaftsbüros, Seminaren, Retreats und offenen Treffpunkten werden Themen wie Mobilität, Nachhaltigkeit oder Ernährung diskutiert und Lösungen entwickelt.

Für die Publikation „1000 Orte für die Zukunft in Ostdeutschland“ wurden die bisherigen Erfahrungen aus den verschiedenen Zukunftsorte gebündelt und Empfehlungen für Verantwortliche in Städten und Gemeinden, auf Landes- und Bundesebene abgeleitet. Und es wurde ein weiterer Schritt gewagt: eine Vision für 2030.

Der ostdeutsche ländliche Raum ist zum internationalen Innovationsraum geworden: attraktiv zum Wohnen, zum Arbeiten und für die Ansiedlung von Unternehmen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen.

Netzwerk Zukunftsorte

Die Vision des Netzwerks Zukunftsorte wurde durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg gefördert und ist in Kooperation mit dem Projekt Smart Country der Bertelsmann Stiftung entstanden.

Das Netzwerk Zukunftsorte wird als Modellprojekt gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Brandenburg.