Viele Europäer:innen haben schon einmal den Bau eines Gebäudes, einer Straße oder einer Brücke gesehen, der von der EU gefördert wurde. Oft machen darauf große Baustellenschilder mit einer Europaflagge aufmerksam. Doch Effekte, die teils mit dem bloßen Auge leicht zu erkennen und auch lokalen Bewohner:innen bekannt sind, sind im größeren Kontext ökonomisch schwierig zu messen und auszuwerten. Ein einheitliches und EU-weites Monitoring der Regionalförderung auf kommunaler Ebene gibt es nämlich nicht.
Unser neues Projektmodul hat den Zusammenhang zwischen EU-Förderpolitik und kleinräumiger wirtschaftlicher Entwicklung untersucht. Unsere quantitative Studie verfolgte dabei einen innovativen Ansatz: Für eine Pilotregion im Grenzgebiet Deutschland-Polen-Tschechien wurde für die Förderzeiträume 2007-2013 und 2014-2020 zunächst ein umfangreicher Datensatz mit Informationen zu 119.116 Förderprojekten auf der Ebene von 6571 Gemeinden aufgebaut. Die Förderdaten wurden dann ergänzt durch Daten zu wirtschaftlicher Aktivität in den beobachteten Gemeinden, die auf Satellitenaufnahmen und vor allem Nachtlicht-Emissionen fußen.