Über einer ausgestreckten Hand ist Deutschland mit einer vernetzten Struktur zu erkennen

Machen statt meckern!

Die Aufnahme von zugewanderten Personen, die Unterbringung in Unterkünften und Wohnraum, die Gestaltung der gesellschaftlichen Teilhabe vor Ort sind nach wie vor Herausforderungen für viele Kommunen. In den letzten Jahren haben sich verschiedene Projekte etabliert, die hier Abhilfe schaffen und unterstützen möchten – oft mit neuen Ansätzen, wie z.B. digitalen Angeboten, Aufbau von Netzwerken oder der sektorenübergreifenden Zusammenarbeit. Wir haben Ihnen in unserem Willkommen: Online Austausch – Innovative Lösungen zur Integration zwei innovative Angebote vorgestellt, die die kommunale Integrationsarbeit unterstützen.

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Das Programm Changemaker wird von dem gemeinnützigen und innovativen Unternehmen Lokalprojekte angeboten. Es ist ein Weiterbildungs- und Vernetzungsangebot für Akteure, die in der kommunalen Integrationsarbeit tätig sind und aktiv an der Gestaltung von Innovations- und Transformationsprozessen beteiligt sein möchten. Zum Zweiten haben wir erneut das Projekt Helfende Wände präsentiert und einen Blick auf die Zwischenergebnisse geworfen. Als digitale Plattform bringt das Projekt Wohnraumsuchende (aktuell aus der Ukraine) mit potenziellen Vermietenden zusammen, um so weiteren Wohnraum zu schaffen und die gesellschaftliche Teilhabe von Beginn an zu fördern.

"Wir unterstützen Euch beim Machen,“ fasste Dustin Savarino von Lokalprojekte die Intention des Changemaker Programms zusammen. „Die kommunale Integrationsarbeit erfordert besondere Veränderungskompetenzen, da sie von knappen Ressourcen und komplexen, dynamischen Anforderungen geprägt ist. Fortschritte zu erzielen, kann herausfordernd sein, und viele fühlen sich in ihrer Verwaltung wenig wirksam und isoliert“, erläuterte er. Aus dem Fellowship-Programm Integrationsmacher:innen habe Lokalprojekte gelernt, wie wichtig es ist, engagierte Personen in der Verwaltung gezielt zu unterstützen. Genau hier setze das Programm an: Es vermittelt Werkzeuge, um Veränderungen aktiv zu gestalten und Fortschritte zu erzielen. Lokalprojekte vernetzt engagierte Akteure deutschlandweit und vermittelt mit ihrem Kooperationspartner qu“ntchen gl“ck praxisbewährte Methoden, die im 9-monatigen Programm im Arbeitsalltag erprobt werden. Ziel ist ein Lernen auf Augenhöhe, das Stärken methodischer Kompetenzen, damit die Teilnehmenden als Changemaker zu Multiplikatoren in ihrer Verwaltung werden. Dank der Förderung der Robert-Bosch-Stiftung kostet das Programm 2.420 € statt 3.690 €. Das Kick-Off-Treffen findet am 13.-14. März 2025 in Darmstadt statt, die Abschlussveranstaltung ist für Ende des Jahres in Berlin geplant. Eine Anmeldung ist noch bis zum 14. Februar möglich unter https://www.lokalprojekte.de/changemaker-programm/. Und hier geht es zur Präsentation.

Die Unterbringung der Schutzsuchenden aus der Ukraine infolge des russischen Angriffskrieges erfolgte zu 70 Prozent in privaten Wohnungen und Zimmern. Die digitale Plattform Helfende Wände wurde daher entwickelt, um Wohnungssuchende mit (privaten) Vermieter:innen zu „matchen“. In einer innovativen Kooperation zwischen ProjectTogether, Wunderflats und dem BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) wurde diese Plattform aufgebaut, um Kommunen und Zivilgesellschaft bei der Wohnraumvermittlung zu entlasten. Zunächst erfolgte ein manuelles Matching, das noch zu ineffizient und zu aufwendig war. Dann wurde die Plattform digitalisiert und weiterentwickelt. Von Bedeutung ist auch der Sicherheitscheck, der sowohl die Identität prüft als auch vor Betrug und zu hohen Mieten schützt, um Geflüchtete sicher in privatem Wohnraum unterzubringen. Bislang wurden 1.168 Personen „gematched“. Positiv stimmt, dass die Hilfsbereitschaft privater Vermieter:innen weiter hoch ist. Ein Callcenter, Helpcenter sowie eine automatisierte Wohlbefindensabfrage sind wesentliche Begleitangebote für Schutzsuchende aus der Ukraine. (zur Präsentation)

Im anschließenden Austausch wurde festgestellt, dass digitale Lösungen in Verbindung mit Beratungs- oder Unterstützungs-Angeboten dazu beitragen können, dass die Kommunen die Herausforderungen, vor allem die Wohnunterbringung, meistern können. Hierbei ist die sektorübergreifende Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft, (Kommunal)-Verwaltung und Wirtschaft besonders wichtig.

Der nächste Online-Austausch von Bertelsmann Stiftung und Welcome Alliance (welcome-alliance.org) findet am Mittwoch, 26. Februar 2025 statt. Das Format wird auch künftig einmal pro Monat, mittwochs in der Mittagszeit, in der Regel von 12:30 Uhr bis 13:30 Uhr angeboten.