"aufgeschlagenes Buch in dem groß Wellbeing steht"

UWE: Umwelt, Wohlbefinden und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen

Ansprechpartner

Foto Regina von Görtz
Dr. Regina von Görtz
Senior Project Manager

Kinder und Jugendliche als Experten ihrer eigenen Lebenswelt

UWE ist ein kommunales Monitoringinstrument. Es ist als flächendeckende Befragung von Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Altersstufen in einer Kommune zu ihrem Wohlbefinden angelegt. Den Schülern aus den Jahrgangsstufen 7 und 9 werden dabei rund 140 Fragen zu den folgenden Themenbereichen gestellt: 

  • Soziale und emotionale Entwicklung
  • Kontakt mit Gleichaltrigen und Erwachsenen in der Schule, zu Hause und in der Nachbarschaft
  • Schulerfahrungen
  • Körperliche Gesundheit und subjektives Wohlbefinden
  • Umgang mit der freien Zeit nach der Schule

Darüber hinaus werden Indikatoren von relevanten Umweltkontexten, in denen die Kinder und Jugendlichen aufwachsen, erhoben und mit den Daten über ihr Wohlbefinden verknüpft. 

Kinder und Jugendliche werden auf diese Weise als Experten ihrer eigenen Lebenswelt wahr- und ernstgenommen. UWE gibt Kindern und Jugendlichen aber nicht nur eine Stimme, sondern bietet auch Anlass, sie stärker in die politischen Prozesse und die Entwicklung von Handlungskonzepten vor Ort einzubinden.

Passgenaue Maßnahmen für das gelingende Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen

UWE ermöglicht eine ganzheitliche Messung des Wohlbefindens von Kindern und Jugendlichen. Informationen werden dabei sowohl auf der Ebene von einzelnen Schulen als auch von städtischen Sozialräumen erhoben. Hierdurch können Kommunen, Schulen und Familien ersehen, wie sich die Situation „ihrer“ Kinder konkret verbessern lässt. UWE kann so dabei helfen, passgenaue Maßnahmen für das gelingende Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen zu entwickeln und Familien, Schulen, aber auch Wohnumgebungen kindgerechter zu gestalten.

Weiterentwicklung

UWE basiert auf dem kanadischen „Middle Years Development Index“ der Universität British Columbia. Dieser Index wurde in einer Pilotstudie von der Ruhr-Universität Bochum und der Stadt Herne ins Deutsche „übersetzt“ und erprobt. Die deutsche Übersetzung wurde in Zusammenarbeit mit dem Mannheimer Institut für Public Health (MIPH) der Universität Heidelberg erstellt mit Förderung des Wissenschaftsministeriums des Landes Baden-Württemberg unter der Sonderlinie Medizin im Projekt „Ein gutes Jahr mehr für jeden Bürger“. Gemeinsam mit der Ruhr-Universität Bochum soll UWE bis 2020 inhaltlich noch spezifischer auf deutsche Verhältnisse angepasst, mit zwei Pilotkommunen weiterentwickelt, digitalisiert und serienreif gemacht werden. Darüber hinaus sollen die teilnehmenden Kommunen darin unterstützt werden, auf Basis der Ergebnisse kommunale Handlungsstrategien und Begleitprozesse in bzw. mit ihren Schulen und Stadtteilen zu entwickeln.