Wie kann aber Politik Kinderarmut wirksam bekämpfen? Mit dieser Frage hat sich der Familienausschuss des Deutschen Bundestages am 20. März 2017 beschäftigt. Das Projekt „Familie und Bildung: Politik vom Kind aus denken“ verfasste dazu eine Stellungnahme und erläuterte in der Anhörung mögliche Reformvorschläge.
Kurzfristig sind Maßnahmen für Familienformen mit hohem Armutsrisiko sinnvoll
Um den Anteil von Kindern und Familien in Armut möglichst schnell zu verringern, sind kurzfristige Maßnahmen sinnvoll, die sich vor allem auf die Familienformen konzentrieren, die besonders von Armut betroffen sind. Dazu gehören Kinder in alleinerziehenden Familien. Die Hälfte der Kinder im SGB-II-Bezug wächst in dieser Familienform auf. Aber auch für Kinder, die mit zwei und mehr Geschwistern zusammen leben, ist das Armutsrisiko besonders hoch.
Langfristig muss ein neues System zur Existenzsicherung von Kindern kommen
Mittel- und langfristig sollte aber ein komplett neuer Ansatz zur Existenzsicherung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland verfolgt werden, der ihre Interessen, Rechte und tatsächlichen Bedarfe in den Mittelpunkt rückt. Gemeinsam mit einem wissenschaftlichen Expertenbeirat wird im Projekt ein Konzept erarbeitet, das allen Kindern und Jugendlichen die Chance auf umfassende Teilhabe ermöglicht. Das Konzept umfasst drei zentrale Bausteine: