Als zweiter Referent beleuchtete Sven Klenert die Situation aus Sicht der handelnden Kommunen. Er ist Mitarbeiter in der Stabstelle Strategie und Smart City in der Stadt Karlsruhe. In seiner Funktion trägt er unter anderem die Verantwortung für das Thema Open Data. Klenert wies darauf hin, dass kleinere Kommunen auf erhebliche Schwierigkeiten stoßen können, da sie oft nicht über eigene Dataportale und Schnittstellen verfügen. Darüber hinaus können sie möglicherweise keine dedizierten Ansprechpartner:innen, die laut EU-Verordnung benannt werden müssen, zur Verfügung stellen.
Zudem führt die finanzielle Belastung, die mit der Verpflichtung zur Bereitstellung von Daten unter freien Lizenzen einhergeht, zu Bedenken. Er unterstrich die Bedeutung, sicherzustellen, dass die Verpflichtung zur Bereitstellung hochwertiger Datensätze die Entwicklung freiwillig geteilter offener Datensätze nicht behindert. Das Ziel ist „Open Data by Default“. „Wichtig ist, dass hochwertige Datensätze nicht im Weg stehen, wenn es um die Bereitstellung freiwilliger Open Data geht", so Klenert. Am Ende seines Vortrags schlug Sven Klenert die Einführung einer bundesweiten Umsetzungsleitlinie vor, da alle Kommunen von diesen Verpflichtungen betroffen und einige von ihnen überfordert seien. Dieser Vorschlag erhielt in der anschließenden Diskussion viel Zustimmung. Allerdings betonten einige Teilnehmer, dass die Zeit bis zum Verstreichen der Übergangsfrist knapp wird, um solche umfassenden Richtlinien zu implementieren.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Richtlinie noch einige Handlungsspielräume offen lässt. Es gibt keine einheitliche Leitlinie zur Umsetzung auf Bundesebene, und das führe dazu, dass die Verwaltungen verunsichert sind, da kein einfaches Vorgehen erkennbar sei.
Frau Fierhauser wünschte sich, dass offene Fragen in den kommenden Monaten einheitlich für die Kommunen beantwortet werden können.
Präsentation Sven Klenert