Wie können sich Ausländerbehörden in Deutschland als Willkommenseinrichtungen aufstellen? Wie können Kommunen eine Willkommensstruktur aufbauen? Diese Fragen standen im Zentrum einer gemeinsamen Fachtagung der Bertelsmann Stiftung mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und der Stadt Essen.
Eine Reihe von Kommunen und Ausländerbehörden hat sich bereits auf den Weg gemacht, sich im Sinne einer Willkommens- und Anerkennungskultur besser aufzustellen. Die Bertelsmann Stiftung hat gemeinsam mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und der Stadt Essen am 16. Dezember 2013 in Essen eine Fachtagung durchgeführt, um gute Praxisbeispiele vorzustellen. Im Folgenden finden Sie die inhaltlichen Beiträge. Das Tagungsprogramm sowie die Teilnehmerliste finden Sie als Download rechts auf dieser Seite.
Der Oberbürgermeister der Stadt Essen, Reinhard Paß, begrüßte die Anwesenden und ging auf die Herausforderungen ein, die die Kommunen im Spannungsfeld zwischen gesetzlichem Auftrag und Service-Orientierung bewältigen müssen. Begrüßung OB Paß
In seiner Begrüßung stellte der Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Dr. Manfred Schmidt, die Fragen heraus, die auf dem Weg zu einer gleichberechtigten Teilhabe beantwortet werden müssen: Wie kann es gelingen, das Potenzial der in Deutschland lebenden Menschen zu fördern? Was können wir tun, um Fachkräfte aus dem Ausland für Deutschland zu begeistern und langfristig zu binden? Begrüßung Dr. Manfred Schmidt
Als Leiter der Abteilung Integration im Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW unterstrich Anton Rütten, dass das Ministerium als Partner der Kommunen fungiert und mit seiner Integrationspolitik in NRW wichtige Rahmenbedingungen für die Entstehung einer Willkommenskultur setzt. Beitrag Anton Rütten
Prof. Dr. Ludger Pries, der Inhaber des Lehrstuhls Soziologie/Organisation, Migration, Mitbestimmung der Ruhruniversität Bochum, hielt ein Impulsreferat zum Thema „Migration, Einwanderung und globaler Arbeitsmarkt“, das vor allem die Bedeutung der Globalisierung unterstrich. Impulsreferat Prof. Dr. Ludger Pries
Dr. Carola Burkert, Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung, leitet die Arbeitsgruppe 'Migration und Integration' im IAB. In ihrem Impulsreferat zum Thema Arbeitsmarkt in Deutschland ging sie insbesondere auf den Fachkräftebedarf, demographische Rahmenbedingungen und Migration ein. Impulsreferat Dr. Carola Burkert
„Können Sie mehrere Sprachen fließend?“ und „Haben Sie gelernt, sich bei Lärm zu konzentrieren?“ Mehrere Freiwillige stellten sich während der interaktiven Übung „Kompetenzen willkommen heißen“ unter Moderation von Dr. Winfried Kösters diesen und weiteren Fragen. Hintergrund: Einwanderer und ihre Familien bringen viel mehr an Kompetenzen mit, als es durch unsere Abschlüsse abgefragt wird. Aber wird dies auch wertgeschätzt? Interaktive Übung mit Dr. Winfried Kösters
Das Modellprojekt des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) „Ausländerbehörden – Willkommensbehörden“‘ wurde vom Leiter des Referates Grundsatzangelegenheiten der Integration, Martin Lauterbach, vorgestellt. Das Modellprojekt des BAMF
Im Weiteren ging Henning Werner von Rambøll Management als Kooperationspartner auf das oben genannte Modellprojekt des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) „Ausländerbehörden – Willkommensbehörden“ ein und zeigte fünf Eckpunkte einer Willkommensbehörde auf. Fünf Eckpunkte
Der Leiter des Einwohneramtes Essen, Wendel Lorenz, und seine Kollegin Nicole Harzer stellten in ihrer Präsentation am Beispiel der Stadt Essen dar, welche Erfahrungen auf dem Weg zur Einrichtung eines Welcome Centers gemacht wurden. Zur Präsentation
Der Workshop „Willkommenszentren“ ging den Fragen nach, welche Zielgruppen für Willkommenszentren zuständig sind, wie der Umsetzungsprozess funktioniert und welche Akteure zu beteiligen sind. Darüber wurde im Anschluss an die beiden Präsentationen des Welcome Centers Hamburg (Birte Steller) und des Welcome Centers Dresden (Doris Eckert) diskutiert. Zusammenfassung des Workshops.
Zwei Fragen dominierten den Workshop „Alles unter einem Dach“: Sollte man alle Dienstleistungen, Serviceangebote und ordnungspolitische Abteilungen für alle Ausländer unter einem Dach bündeln? Und: Wie lässt sich der Wandel gestalten? Hilfreich waren die Erfahrungsberichte von Jürgen Lemmer (Leiter des Wuppertaler Amtes für Integration und Zuwanderung) und Astrid Ziebarth (German Marshall Fund). Zusammenfassung des Workshops.
Im Workshop „Interkulturelle Orientierung und Willkommensstruktur“ wurden Herausforderungen der täglichen Arbeit und empfehlenswerte Lösungsansätze diskutiert. Einleitend gaben Vorträge von Frau Dagmar Dahmen (Ausländerbehörde Köln) und Herrn Wendel Lorenz (Ordnungsamt Essen) einen Überblick über aktuelle Ansätze in der Praxis. Zusammenfassung des Workshops.
Der Workshop „Interkommunale und regionale Kooperation“ beleuchtete die Bedürfnisse der Wirtschaftsregionen. Klaus Kipper-Doktor (Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft) zeigte Lösungsansätze der „Metropole Ruhr“ auf. Silke Böhringer sprach für die Metropolregion Rhein-Neckar (MRN GmbH). Zusammenfassung des Workshops.