Schulen sind mehr als Lernorte – sie sind Orte, an denen junge Menschen Demokratie erfahren und gestalten können. Unsere neuen Daten zeigen: Dort, wo Schüler:innen mehr mitbestimmen können, sind ihre demokratischen Kompetenzen und die empfundene Selbstwirksamkeit ausgeprägter. Sie trauen sich eher zu, vor der Klasse über ein politisches Thema zu sprechen, eine Debatte zu verfolgen sowie den eigenen Standpunkt zu begründen. Das gilt insbesondere für Schulen mit Ganztagsangebot.
Zugleich geht aus der Studie "Demokratisierung des Lernens in Schule" hervor, dass sich das demokratische Potenzial der jungen Menschen besser fördern ließe: So geben 63 Prozent der befragten Schüler:innen an, selten oder nie darüber mitbestimmen zu können, welche Themen und Inhalte sie im Unterricht bearbeiten. 55 Prozent berichten, dass sie kaum Einfluss auf die verwendeten Methoden und Materialien nehmen können. Auch bei der Feedback-Kultur gibt es Luft nach oben: 41 Prozent können den Lehrkräften selten oder nie mitteilen, was sie am Unterricht gut oder schlecht finden. Nur die Hälfte glaubt, Entscheidungen beeinflussen zu können, die die ganze Schule betreffen. Insbesondere in Gymnasien ohne Ganztagsangebot erleben die Schüler:innen wenig Möglichkeiten der Mitbestimmung.


