Grafische Darstellen von 2 Personen, die um ein großes Fragezeichen herum stehen

Durch Begegnung Vertrauen schaffen!

Mit dem Start einer Beschäftigung hört die Arbeitsintegration nicht auf. Wie können sich Geflüchtete am Arbeitsplatz zurechtfinden? Wie können Begegnung, Teilhabe, demokratische Rechte, Sprachfähigkeit gestärkt werden? Um Begleitung und Unterstützung am Arbeitsplatz ging es bei unseren beiden Good-Practice-Beispielen im Online Forum - Teilhabe und Arbeit.

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„Durch Begegnung Vertrauen schaffen!“ Dieses Prinzip von Start with a Friend liegt auch den Trios für Demokratie und Wohlstand zugrunde, so Nilab Alokuzay-Kiesinger von Start with a Friend e.V.. Die Zusammenarbeit erfolgt mit kleinen und mittleren Unternehmen (KMU),  Verwaltungen und zivilgesellschaftlichen Organisationen. In drei Modellregionen wird das Projekt bis April 2026 durchgeführt: Chemnitz, Main-Kinzig-Kreis mit Main-Tal und Frankfurt a.M.. In den Betrieben werden Tandems aus Mitarbeitenden und Geflüchteten gebildet. Drei Workshop-Formate werden angeboten. Wichtig für die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ist es, einen Mehrwert zu erkennen, wenn Sie sich dem Projekt anschließen. „Wir übernehmen die Arbeit“, das ist das konkrete Angebot des Projektes. Denn neue Kolleg:innen mit Fluchterfahrung sind zunächst isoliert, brauchen einfach noch Unterstützung, um sich zurechtzufinden, das ist normalerweise für Unternehmen mit Aufwand verbunden. In Chemnitz unterstützen auch Abgeordnete das Projekt. Ab April können auch andere Kommunen von dem Projekt profitieren. 

Anne Pawletta präsentierte das zweite Good-Practice-Beispiel, das sie leitet: Die „Mentoring-Partnerschaft für eingewanderte Akademiker*innen“ der Tür an Tür Integrationsprojekte gGmbH. Im Mittelpunkt steht hierbei der Austausch von jeweils zwei Menschen aus dem gleichen Berufsfeld. Ziele sind die Orientierung im Beruf, Bewerbungsstrategien sowie berufliche Netzwerke aufzubauen. Inzwischen wurden bereits 500 Mentees aus 60 Ländern und 250 Mentor:innen vermittelt. „Warum jemand hier ist, ist für uns egal“, so Anne Pawletta. Auschlaggebend sind die Qualifikationen und Berufserfahrungen, die die Mentees mitbringen. Das Matching erfolgt anhand von Kurzprofilen und Interviews. Unternehmen, die mit Tür an Tür kooperieren, unterstützen bei der Akquise von Mentor:innen unter den Mitarbeiter:innen. Die Mentoring-Partnerschaften bringen sowohl für Geflüchtete, für Fachkräfte oder andere Menschen mit internationaler Familiengeschichte einen Benefit, beispielsweise Kontakte in Unternehmen und die Gesellschaft hinein. „Der Zugang zu Netzwerken ist das A und O“, so lautet denn auch ein Fazit. 

Im anschließenden Austausch wurde festgehalten, dass die Begleitung und Unterstützung am Arbeitsplatz auch einen Nutzen für Mentor:innen und Unternehmen hat, z.B. Sensibilisierung für Hürden am Arbeitsmarkt oder Kontakt zu potenziellen neuen Mitarbeiter:innen. Auch die Zusammenarbeit mit Kommunen sei wichtig. Schließlich verstärkt die persönliche Begleitung als „Brückenteil“ auch das individuelle Netzwerk.

Das Forum findet einmal monatlich, in der Regel mittwochs, von 12:30 bis 13:30 Uhr online über Zoom statt. Wenn Sie eine Einladung per E-Mail bekommen möchten, können Sie sich direkt über diesen Link für den Verteiler anmelden: Forum Teilhabe und Arbeit