Leicesters Inder aus Uganda
Die größte Gruppe der in Leicester heimischen Menschen mit Einwanderungsgeschichte hat Wurzeln in Asien, vor allem Indien. Die indischstämmigen Einwohner Leicesters kamen jedoch nicht direkt nach England, sondern auf dem „Umweg“ über Ostafrika, insbesondere Uganda. Hier waren sie unter britischer Kolonialherrschaft und danach Treiber der wirtschaftlichen Entwicklung, bis die Vertreibungspolitik des Diktators Idi Amin sie zu Beginn der 1970er Jahre zur erneuten Emigration zwang.
Dass in Großbritannien besonders Leicester zum Ziel der Auswanderer wurde, hat mit einer kuriosen Geschichte zu tun: Nachdem eine erste Welle von Einwanderern hier eingetroffen war, schaltete die Stadt eine Anzeige in der ugandischen Zeitung Uganda Argus mit der Botschaft: „Leicester ist voll und die Lebensbedingungen sind schlecht“. Ziel war es, weitere Zuwanderung zu verhindern, doch die Annonce hatte genau den gegenteiligen Effekt, da Leicester so erst recht die Aufmerksamkeit vieler Menschen auf sich lenkte, die die Stadt zuvor gar nicht als Ziel im Blick hatten. „Die Anzeige war herrlich kontraproduktiv“, scherzt Bürgermeister Sir Peter Soulsby heute.