Von einer netten Runde zum wirksamen Netzwerk
Zusammenarbeit in der Kommune ist in der Regel Netzwerkarbeit – wie diese weniger als Herausforderung, sondern mehr als Chance begriffen werden kann, darum ging es bei Veranstaltung „Die vernetzte Kommune“ des Projekts „Synergien vor Ort“ in Düsseldorf-Kaiserswerth.
Über 85 Teilnehmer/innen aus Kommunalverwaltungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Ministerien – jeweils mit inhaltlichem Bezug zu den Handlungsfeldern Offene Kinder- und Jugendhilfe und Altenhilfe – tauschten sich am 13./14. Juni 2017 im Rahmen der Veranstaltung „Die vernetzte Kommune“ im Hotel MutterHaus in Düsseldorf-Kaiserswerth aus.
Ziel der Veranstaltung war es, den kommunalen Praktiker/innen Hilfen für ihre jeweilige Netzwerkarbeit vor Ort an die Hand zu geben, die im Rahmen der bisherigen Projektlaufzeit entwickelt und teilweise auch bereits erprobt worden sind und gleichzeitig Feedback für die weitere Projektarbeit einzuholen. „Nur dann, wenn Zusammenarbeit gut funktioniert, kann die Zielgruppe, in diesem Fall Kinder, Jugendliche und Senioren bestmögliche Unterstützung erfahren“, erläuterte Bettina Windau, Direktorin des Programms Zukunft der Zivilgesellschaft in der Bertelsmann Stiftung den Hintergrund des Projekts „Synergien vor Ort“.
Die Vermittlung und Diskussion von Lösungsansätzen zur Bewältigung von Herausforderungen in der Ausgestaltung von kommunaler Netzwerkarbeit, z.B. fehlendes Wissen zur Koordinierung von Netzwerken, unklare Rollenverständnisse oder (finanzielle) Abhängigkeiten zwischen den Akteuren geschah vor allem in den angebotenen Workshops: „Kompetenzen von Netzwerkkoordinator/innen“ (Prof. Dr. Herbert Schubert, Sozial . Raum . Management – Beratung), „Quartiersmanagement: Bedeutung, Aufgaben und Herausforderungen bei der Umsetzung“ (Ursula Kremer-Preiß, KDA), „Kommunale Steuerung und Empowerment im Netzwerk. Wie passt das zusammen?“ (Nadine Haßlöwer, Institut für soziale Innovation), „Alles Wirkung oder was?“ (Ulrike Sommer, Daniel Laprell, Melanie Dahl, Ruhrfutur), „Gemeinsam Wirkung erzielen – die Runden Tische der Breuninger Stiftung“ (Simone Götz, Breuninger Stiftung), „Gemeinsames Wirken gemeinnütziger Organisationen: Vom Netzwerken bis zu strategischen Partnerschaften“ (Dieter Schöffmann, Vis a Vis – Beratung).
Anregungen für gute Beispiele kooperativen Zusammenwirkens zwischen Verwaltung und Zivilgesellschaft bot der Gallery Walk, in dessen Rahmen sich folgende Organisationen und Projekte vorstellten: Die Familienwelt aus Langenfeld, der Pakt für Pirmasens, CHANGE² Mannheim, kommunaler Seniorenservice Hannover, die Engagierte Stadt, Nebenan.de, SINZER Amsterdam und REGSAM München.
Eine Podiumsdiskussion veranschaulichte außerdem, in welchen Formaten Netzwerkarbeit in den Handlungsfeldern der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und der Altenhilfe stattfindet und inwiefern die Beteiligten hierbei Herausforderungen und Chancen sehen. Moderatorin Patricia Ortmann befragte dazu Marion Prell, Dezernentin der Stadt Langenfeld, Klaus Kaselofsky, Vorsitzender der AWO in Langenfeld, Dr. Eric Wallis, Leiter des RAA-Regionalzentrums Vorpommern Greifswald, Wilfried Duckstein, Vorsitzender des Stadtjugendrings Hannover und Prof. Dr. Adalbert Evers vom CSI Heidelberg.
Bereits am Vorabend beim Get-Together hatte Uwe Amrhein, Generali Deutschland, einen launigen Impuls zum Thema Vernetzung gegeben. Unter dem Titel „Netzwerk – großes Wort, kleine Wirkung“ hatte Amrhein, der viel Erfahrung mit dem Thema sektorübergreifende Kooperationen hat, erläutert, wie eine „nette Runde“ zu einem wirksamen Netzwerk bzw. einer Kooperation wird – und zwar dann, wenn alle gemeinsam an der Entwicklung des Ziels beteiligt sind, jedoch sich mit seinen Fähigkeiten und Ressourcen einbringt, auf die Wirkung geschaut wird und wenn es jemanden gibt, der das Netzwerk und seine Aktivitäten koordiniert.
Eine Dokumentation zur Veranstaltung und Präsentationen bzw. Ergebnisprotokolle aus den Workshops finden Sie in der rechten Spalte zum Download. Untenstehend finden Sie ergänzend eine Bildergalerie sowie sieben Videos (zur Veranstaltung insgesamt und zu den sechs Workshops).