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EU to go spezial „Industriepolitik: digital, produktiv, europäisch?“

"Industriepolitik: digital, produktiv, europäisch?" war der Titel der neuesten Ausgabe von "EU to go spezial", die am 13. Dezember 2019 im Q-Club in Berlin stattfand. Auf dieser gemeinsam vom Jacques Delors Centre und der Bertelsmann Stiftung organisierten Veranstaltung präsentierten unsere Experten ihre Vorschläge, wie die neue Europäische Kommission europäische Industriepolitik in den kommenden Jahren gestalten kann.

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Nils Redeker ging in seinem Impulsvortrag zunächst darauf ein, dass es kein einheitliches Verständnis des Begriffs Industriepolitik gäbe. Vielmehr beschreibe dieser auf vielfältige Weise sehr unterschiedliche Dinge. Mit Blick auf eine mögliche industriepolitische Agenda betonte Redeker in seiner Präsentation die Notwendigkeit, Industriepolitik zu nutzen, um potentielle negative Folgen des strukturellen Wandels abzufangen und die wirtschaftliche Souveränität Europas in einem sich verändernden geopolitischen Umfeld zu sichern. Darüber hinaus präsentierte er die wichtigsten Ergebnisse seiner neuesten Publikation "Unlocking Europe's piggy bank".  Basierend auf empirischen Erkenntnissen schlägt Redeker darin eine neue Strategie vor, um die Sparquote von Unternehmen zu verringern und Investitionen zu stimulieren, nämlich durch die Stärkung der Verhandlungsposition von ArbeitnehmerInnen.

Paul-Jasper Dittrich stellte anschließend die wichtigsten Ergebnisse seiner jüngsten Publikation "Tackling the spread of disinformation"  vor, die sich mit möglichen Regulierungsansätzen auseinandersetzt, um auf EU-Ebene der Verbreitung von Desinformationen auf Social-Media-Plattformen entgegenzuwirken. In Bezug auf das weitere Vorgehen argumentierte Dittrich für einen von der EU-Kommission angeführten Multi-Stakeholder-Ko-Regulierungsansatz anstelle des derzeitigen Selbstregulierungsansatzes oder der direkten Regulierung.

Zusammenfassend kamen unsere Experten zu dem Schluss, dass höhere private Investitionen und Plattformregulierung zwei Bereiche sind, die für die neue Europäische Kommission zur Förderung des Wirtschaftswachstums in ganz Europa zu den höchsten Prioritäten gehören sollten.