Seit der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09 haben die Zentralbanken erhebliche Geldmengenausweitungen vorgenommen. Dennoch konnten die entwickelten Volkswirtschaften in dieser Zeit Inflationsraten verzeichnen, die meistens unter zwei Prozent lagen, z. T. sogar deutlich darunter. Eine Knappheit im Sinne eines gesamtwirtschaftlichen Nachfrageüberhangs auf den Gütermärkten mit entsprechenden Preissteigerungen trat dabei nicht auf. Grund dafür sind die wachstumsfreundlichen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen der letzten drei Jahrzehnte. Zu ihnen gehören
- eine Weltbevölkerung mit einer wachstumszuträglichen Altersstruktur, allen voran ein steigender Anteil der Menschen im erwerbsfähigen Alter an der Gesamtbevölkerung,
- billige natürliche Rohstoffe und Energieträger sowie
- eine voranschreitende Globalisierung, die zu Spezialisierungsgewinnen aus der internationalen Arbeitsteilung führte.