„Viele bei uns haben nach Kriegsausbruch spontan Leute aus der Ukraine aufgenommen, doch nachdem in den letzten Wochen die Kosten für Heizung und Strom eklatant gestiegen sind, ist das vielen, die privat vermieten, einfach zu teuer geworden“, schildert Marianne Köhne aus Hofheim im Main-Taunus-Kreis die Ausgangslage. Netzwerk und Verwaltung haben hierzu eine pragmatische Lösung entwickelt: Mit einem einfachen Formular https://www.mtk.org/statics/ds_doc/downloads/Ukraine_Unterkunfts_Bescheinigung.pdf können sich die Privat-Vermietenden die anfallenden Kosten von Wohnen, Heizung und Strom erstatten lassen. Zudem stellte Marianne Köhne das Netzwerk Wohnraum schaffen vor. Beteiligt sind hieran Haupt- und Ehrenamtliche aus Kirchen, DGB und anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie der Kommunalverwaltung - mit dem Anliegen, Erfahrungen auszutauschen, um bezahlbaren Wohnraum zu ermöglichen. Diese Bemühungen beschränken sich nicht auf Ukrainer:innen, sondern gelten auch anderen wohnungssuchenden Gruppen. „Wir sehen kurzfristig die größten Chancen beim Leerstand“, so Marianne Köhne, „z.B. sprechen wir Seniorinnen und Senioren direkt an, sei es vor der Kirchentür oder bei anderer Gelegenheit, um unvermieteten Wohnraum verfügbar zu machen“.
Catalin Hartwig von ProjectTogether, stellte seitens der Alliance4Ukraine die Pläne für die Matchingplattform für private Hosts & Geflüchtete aus der Ukraine vor. Diese soll als Weiterentwicklung der bisherigen Plattformen von#Unterkunft Ukraine sowie Wunderflats bereits im April an den Start gehen. Unterstützt wird das Vorhaben vom BMI (Bundesministerium des Innern). Im Rahmen des Flüchtlingsgipfels, zu dem Bundesinnenministerin Nancy Faser im Oktober 22 eingeladen hatte, wurde nach innovativen Lösungen gesucht. Ziel ist die Stärkung der privaten Unterbringung, denn es gibt mit ca. 20 Prozent eine relativ hohe Bereitschaft in der Bevölkerung, Schutzsuchende aus der Ukraine aufzunehmen. Zum Prozess gehört nach der Registrierung, den Pass hochzuladen, die eigenen Bedarfe seitens der Schutzsuchenden anzugeben, einen standardisierten Untermietvertrag zu nutzen und ein Sicherheitscheck durch eine Befragung, deren Ergebnisse in den Ampelfarben (grün, gelb und rot) eingeordnet werden. „Eine private Unterbringung ist im Vergleich zu Turnhallen oft menschenwürdiger und integrationsfördernder“, so Catalin Hartwig. Langfristig soll die Matching-Plattform nicht nur für Menschen aus der Ukraine, sondern für die Unterbringung von Menschen in Not nutzbar sein.