„Es ist wichtig zu verstehen und durch direkten Austausch herauszufinden, welche Bedarfe Menschen haben, die vom russischen Krieg gegen die Ukraine flüchten mussten“, betont Nataliya Pryhornytska von der Allianz Ukrainischer Organisationen. Hierfür empfiehlt sie neben den Gesprächen mit Geflüchteten Menschen auch der Austausch mit den zahlreichen ukrainischen Ehrenamtlichen. Diese vermitteln gerne zwischen den Schutzsuchenden aus der Ukraine und Behörden, Einrichtungen der jeweiligen Stadtverwaltung. Allerdings können die Ehrenamtlichen oft keine fachliche Beratung im notwendigen Umfang leisten, die Vermittlung stehe daher im Vordergrund. Auf dem Weg zur Professionalisierung wird das bundesweite Netzwerk weiterentwickelt, um die verschiedenen Akteur:innen vor Ort zu unterstützen. Hierzu wird ein Tool ab März eingerichtet. Vor allem sei es wichtig, Orte des Austausches zu schaffen! Dies könne vor Ort beispielsweise in Bibliotheken, Cafés oder anderen Einrichtungen stattfinden. Nataliya Pryhornytska bietet an, Kontakte zu den Ehrenamtlichen zu vermitteln.
Die Initiative „Berlin hilft“ hat direkt am 25. Februar 2022, dem Tag nach Ausbruch des Angriffskrieges gegen die Ukraine, mit der Ukraine-Hilfe begonnen. Obwohl es viele rechtliche Vereinfachungen für die Menschen aus der Ukraine gibt, stellen die zahlreichen Änderungen, z.B. der Rechtskreiswechsel, hohe Anforderungen an die Kommunen, die bisher Enormes geleistet haben. Die größte Herausforderung war und ist die Unterbringung der Schutzsuchenden aus der Ukraine. „Berlin hilft“ konzentriere sich vor allem auf die Beratung der Kriegsflüchtlinge. Christian Lüders von „Berlin hilft“ beobachtet eine Diskursverschiebung in der öffentlichen Diskussion, die sich vor allem gegen Geflüchtete aus arabischen Ländern richte. Dagegen helfe nur, die Leute zusammenzubringen: „Konflikte konnten meistens dann gestoppt werden, wenn wir die Leute zusammengebracht haben. Denn Begegnung ist das Entscheidende, der Rest ist die Aufklärung“, so Lüders.
Frei nach dem Motto „tue Gutes und rede darüber“ legt Anja Niems von der ARGE Heilbronn, die im Auftrag der Stadt Heilbronn Aktivitäten für die Schutzsuchenden aus der Ukraine organisiert, viel Wert auf gute Werbung und Öffentlichkeitsarbeit für die Angebote der Ukrainehilfe. Sie hat konkrete Empfehlungen, Tipps und Tools für die Teilnehmenden parat. Auftritte auf Social Media von Facebook bis Instagram gehören dazu sowie die Bereitstellung von Ressourcen wie Zeit und Geld. Doch auch bereits mit kostenlosen Tools lässt sich viel machen, so Anja Niems. Hierbei empfiehlt sie, auf Kontinuität, Animation und Emotion zu setzen. Beispiele aus Heilbronn nennt sie genug: Angefangen von selbst designten Plakaten mit Hilfe frei verfügbarer Layout-Tools bis hin zu einem Kurz-Film. Die Präsentation ist unter www.willkommen-in-kommunen.de veröffentlicht.