Es handelt sich hierbei um einen Peer-to-Peer-Ratgeber, der für junge Menschen entwickelt wurde, die vor der Entscheidung stehen, ein zweites Zuhause in der Kinder- und Jugendhilfe zu finden. Dabei haben wir einerseits auf Interviews mit Jugendlichen im Rahmen unseres Forschungsprojektes "Gute Heime" zurückgegriffen und andererseits auch junge Menschen selbst bei der Entwicklung des Flyers involviert. Uns war es wichtig, die Kinder und Jugendlichen selbst zu Wort kommen zu lassen und ihre Erfahrungen, Ideen und Einschätzungen sichtbar zu machen.
Wir sind uns durchaus bewusst, dass wir mit diesem Flyer nicht alle individuellen Besonderheiten berücksichtigen und auch nicht auf alle Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen eingehen können. Unser allgemeiner Anspruch war es vielmehr, betreffenden jungen Menschen Kriterien an die Hand zu gegeben, die ihnen eine Orientierung und eine Unterstützung im Auswahl- und Übergangsprozess geben können. Die Jugendlichen stecken in einer herausfordernden Lebenssituation, in der wir ihnen hiermit ein Instrument zur Verfügung stellen, das sie mit ihren Bedürfnissen und Perspektiven ernst nimmt.
Wir würden uns freuen, wenn dieser Flyer im Rahmen der Fallarbeit in der Jugendhilfe den betreffenden jungen Menschen als eine Art Checkliste an die Hand gegeben werden könnte und sie vor allem mit Fachkräften darüber ins Gespräch kommen, welche Aspekte ihnen bei der Wahl einer Wohngruppe besonders wichtig sind und auch welche Rechte ihnen dabei zu stehen (siehe hierzu auch das Begleitschreiben für Fachkräfte). Über Rückmeldungen zum Flyer und den Reaktionen der jungen Menschen würden wir uns sehr freuen.
Der Flyer ist im Rahmen des Projektes „Gute Heime - Möglichkeiten der Sichtbarmachung der Qualitäten stationärer Hilfen zur Erziehung“ entstanden. Das Projekt wurde mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds, des Landes Nordrhein-Westfalen und der Bertelsmann Stiftung finanziert und vom Deutschen Jugendinstitut in den Jahren 2017 und 2018 durchgeführt. Der Abschlussbericht wird in Kürze beim Verlag Beltz Juventa veröffentlicht. Eine Handreichung von Professor Joachim Merchel wie Kriterien für eine "gute" Heimerziehung in der kommunalen Kinder- und Jugendhilfe Eingang finden können, finden Sie hier.