Die Spuren, die die Pandemie im sozialen Miteinander hinterlassen hat, sind deutlich zu erkennen. So sagten 2019 noch über 90 Prozent der Befragten, sie hätten Freunde, auf deren Hilfe sie jederzeit zählen könnten. Aktuell sagen dies nur noch 83 Prozent. Inzwischen sind auch fast 25 Prozent der Befragten der Auffassung, man könne sich auf niemanden mehr verlassen. Vor der Pandemie sagten dies gerade einmal 9 Prozent. Auch das Vertrauen gegenüber gesellschaftlichen Institutionen ist schwächer geworden: So haben sich die Anteile derjenigen, die Polizei und Gerichten mit Misstrauen begegnen, um jeweils rund 10 Prozentpunkte erhöht.
Dies sind Ergebnisse unserer Studie "Gesellschaftlicher Zusammenhalt in Baden-Württemberg 2022".
Für diese Studie haben wir die Resultate von vorherigen Umfragen aus den Jahren 2017 und 2019 mit aktuellen Zahlen vom Jahreswechsel 2021/2022 miteinander verglichen. Dabei zeigte sich, dass es in acht von neun untersuchten Dimensionen und in allen Regionen des Bundeslandes zwischen 2019 und 2021/2022 einen erheblichen Rückgang gegeben hat. Insgesamt ist unser Index für Zusammenhalt, der Werte von 0 bis 100 annehmen kann, in den letzten zwei Jahren von 64 auf 54 Punkte deutlich gesunken.