Länderbericht Sachsen

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Fazit

Die Wirtschaft in Sachsen hat sich in den letzten Jahren positiv entwickelt. Unter den ostdeutschen Ländern erzielte es 2013 das höchste Bruttoinlandsprodukt. Überdurchschnittlich hoch ist in Sachsen auch der Anteil an Beschäftigten in Produktionsberufen. In der Qualifikationsstruktur der Beschäftigten dominiert die mittlere berufsfachliche Qualifikation. Insofern sind die demographischen Entwicklungen besonders folgenreich für die Sicherung der erforderlichen Fachkräftebasis. Im Berufsbildungssystem ist das Schulberufssystem besonders stark ausgebaut und gehört neben dem in Berlin und Sachsen-Anhalt zu den größten.

Wenngleich in der Angebots-Nachfrage-Relation in den letzten Jahren ein positiver Trend zu verzeichnen ist, besteht in Sachsen im Jahr 2013 ein unausgeglichenes Verhältnis zwischen Ausbildungsangebot und -nachfrage im Sinne eines Unterangebots. Zudem besteht in Sachsen ein negativer, im Gegensatz zu den anderen Bundesländern auch signifikanter Zusammenhang sowohl zwischen der Angebots-Nachfrage-Relation und der Arbeitslosenquote als auch zu der Jugendarbeitslosenquote. Dieser Zusammenhang weist auf einen erschwerten Beschäftigungszugang in Regionen mit niedriger Angebots-Nachfrage-Relation hin.

 Auch in Sachsen ist der Zusammenhang zwischen der schulischen Vorqualifikation und dem Übertritt in eine Ausbildung ausgeprägt. Da ein überdurchschnittlich hoher Anteil der Schulabsolventen in Sachsen keinen Schulabschluss aufweist, ist besonders problematisch, dass von den Neuzugängen jene ohne Schulabschluss im Ländervergleich die größten Nachteile beim Zugang zur vollqualifizierenden Ausbildung haben. Liegt allerdings ein Schulabschluss vor, sind mindestens drei Viertel der Neuzugänge in einer vollqualifizierenden Ausbildung.

Im Vergleich zu anderen Ländern ist die Absolventenquote in Sachsen leicht unterdurchschnittlich und sowohl im dualen System als auch im Schulberufssystem über die vergangenen Jahre rückläufig.

Eine zentrale bildungspolitische Herausforderung für die berufliche Bildung ist die Sicherung der Fachkräftebasis angesichts der demographischen Entwicklung. Eine weitere Herausforderung des Landes besteht daran, ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Ausbildungsangebot und -nachfrage in allen Regionen des Landes zu gewährleisten und Zugang zum Beschäftigungssystem zu sichern.

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Autoren: Prof. Dr. Martin Baethge, Markus Wieck (Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen, SOFI); Prof. Dr. Susan Seeber, Beatrice Lenz, Christian Michaelis (Universität Göttingen); Prof. Dr. Kai Maaz, Dr. Daniela Julia Jäger, Dr. Stefan Kühne, Sebastian Wurster (Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung, DIPF).