Oft schicken Zeitarbeitsfirmen die "Ware Mensch" von einem Betrieb zum nächsten. Und was nützt die offene Stelle in Berlin, wenn jemand mit kleinem Kind und kranker Mutter in Köln lebt? Hinter Zahlen verbergen sich Menschen mit individuellen Schicksalen. Sie heißen zum Beispiel Kira, Katharina oder Pascal. Und das Gefühl, wirtschaftlich nicht auf eigenen Beinen stehen zu können, nagt an ihnen.
Am Rande des Booms
Es ist eine seltsame Situation: Nie seit der Wiedervereinigung waren so viele Menschen in Deutschland sozialversicherungspflichtig beschäftigt und blieben so viele Stellen unbesetzt wie Anfang 2017. Also alles super? Nein, denn noch immer gibt es zu viele Langzeitarbeitslose, die keinen Einstieg in den Arbeitsmarkt finden. Und es gibt deutlich mehr prekäre Jobs – Anstellungen mit geringem Lohn, von kurzer Dauer und mit wenig Absicherung für die Arbeitnehmer.
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Das weiß auch der Vermittler Michael Zeisset. Über intensive persönliche Betreuung in ihren Jobcentern versucht die Bundesagentur für Arbeit, ihre Kunden zu motivieren. Gerade junge Menschen aus Familien, die von Arbeitslosigkeit geprägt sind, haben es schwer, sich daraus zu befreien. Man spricht von einem "Lock-in-Effekt", da sie in der Situation ihrer Eltern gefangen sind. Diesen Teufelskreis gilt es zu durchbrechen.
Über die Autorin
Laura Bethke (*1990) studierte in Bamberg und Budapest ‚European Economic Studies’ und schloss im Jahr 2014 mit einem Bachelor an beiden Universitäten ab. Um ihrer Leidenschaft zu folgen, entschied sie sich anschließend für den Master-Studiengang ‚Economics und Journalismus’ an der Technischen Universität Dortmund. Sie arbeitete bereits für den Westdeutschen Rundfunk, das Manager Magazin und war im Video-Blogging-Team des Global Economic Symposiums 2015. Während ihres Studiums in Dortmund arbeitete sie für das Dortmund Center für datenbasierte Medien-Analyse (DoCMA).