Studenten im Hörsaal
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, Überblicksstudie: Digital anerkannt: So geht qualitätsvolle Anerkennung und Anrechnung von MOOCs an Hochschulen

Im Rahmen eines Projekts mit der Bertelsmann Stiftung haben Vertreter von Kiron Open Higher Education, CHE Consult und dem Stifterverband gemeinsam eine Überblicksstudie zur Anerkennung und Anrechnung von MOOCs verfasst. Sie skizziert und sortiert zahlreiche Beispielen guter Praxis und macht konkrete Handlungsempfehlungen an Hochschulen, Studierende, MOOC-Anbieter und die Hochschulpolitik. Die Überblicksstudie steht hier zum Download zur Verfügung.


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Das weltweite Angebot akademischer Online-Kurse wächst weiterhin konstant. Mit der Anerkennung und Anrechnung auf diesem Weg erlangter Kompetenzen auf reguläre Studienangebote tut sich die Hochschulpraxis bislang schwer.

Im  Rahmen des durch die Bertelsmann Stiftung geförderten Projekts „From Camp to Digital Campus“  sollte auf diese Unsicherheiten reagiert werden. Das nun veröffentlichte Arbeitspapier “Digital anerkannt” wurde durch die Bildungs-organisation Kiron Open Higher Education angestoßen und in enger Zusammenarbeit mit CHE Consult sowie dem Hochschulforum Digitalisierung (HFD)  umgesetzt. Es soll eine kritisch reflektierte, praxisorientierte Hilfestellung im Umgang mit der Anerkennung und Anrechnung von MOOCs an Hochschulen liefern und dabei Akteuren an Hochschulen auch positive Impulse für die bedarfs- und qualitätsorientierte sowie transparente Integration (offener) digitaler Lehr- und Lernformate in ihre Studienangebote geben.

Die vorliegende Überblicksstudie bestätigt, dass die Rahmenbedingungen und Prozesse, die in den vergangenen Jahrzehnten mit einem Fokus auf „analoge Räume“ für den Europäischen Hochschulraum geschaffen wurden, grundsätzlich auch auf digital erworbene Kompetenzen anwendbar sind. Die Qualitätssicherungs-instrumente, die vor allem im Rahmen des Bologna-Prozesses definiert wurden, bieten darüber hinaus Möglichkeiten, durch eine Neuinterpretation klare Prozesse hinsichtlich der Anrechnung und Anerkennung von digital erworbenen Leistungen herbeizuführen. Dies wird im Rahmen der Studie sowohl allgemein konzeptionell und rechtlich hergeleitet, als auch anhand von konkreten Beispielen guter Praxis umsetzungsorientiert illustriert. Eine Vielzahl unterschiedlicher Angebote, Verbünde und Kooperationsprojekte hat bereits erfolgreich Anerkennungs- und Anrechnungsoptionen für MOOCs in der Praxis aufzeigen können.

In der Gesamtschau zeigt sich aber auch, dass die Anerkennung und Anrechnung von digital erworbenen Kompetenzen trotz eines grundsätzlichen politischen Willens und des hohen Engagements einzelner Akteure vielerorts nicht klar geregelt ist. Bedenken gegenüber der Digitalisierung und institutionelle Unsicherheiten kristallisieren sich dabei oftmals besonders in Bezug auf die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Qualitätssicherung heraus. Über eventuell zusätzlich notwendige Standards, etwa zur Durchführung von Prüfungen in digitalen Kontexten, besteht keine Einigkeit. Auf Basis der Analysen und bestehender Beispiele guter Praxis erarbeitet unsere Überblicksstudie  Empfehlungen für zentrale Stakeholdergruppen im Umgang mit digitalen Lehr- und Lernszenarien (Hochschulen, Studierende und MOOC-Plattformen) und fordert die Bildungspolitik auf, Unsicherheiten weiter abzubauen.

Als übergreifende Empfehlung kann gelten, dass alle Beteiligten die bereits umfassend vorhandenen Möglichkeiten besser nutzen sollten, den digitalen Wandel chancen- und qualitätsorientiert mitzugestalten. Qualitativ hochwertige digitale Angebote sollten durch Möglichkeiten der Anrechnung bzw. Anerkennung die ihnen zustehende Wertigkeit erhalten und Möglichkeiten der Flexibilisierung genutzt werden, wo sie eine sinnvolle Aufwertung bestehender Studienangebote bedeuten.

Publikationen

Publikation: Digital anerkannt

Im Rahmen eines Projekts mit der Bertelsmann Stiftung haben Vertreter von Kiron Open Higher Education, CHE Consult und dem Stifterverband ...