Seit 14 Jahren feiern wir am 15. September mit dem Internationalen Tag der Demokratie einen Tag, der Regierungen weltweit dazu ermutigen soll, die Demokratie zu stärken und wetterfest zu machen. Grund genug für uns, einmal zu reflektieren, in welche Richtung sich die OECD- und EU-Staaten aktuell gerade entwickeln; diejenigen Staaten also, die sich am stärksten dem Leitbild einer liberalen Demokratie verpflichtet fühlen sollten.
Gäbe es so etwas wie eine Durchschnittsnote für die Stärkung und Konsolidierung essenzieller liberaler demokratischer Prozesse und Institutionen, gemittelt über alle Regierungen hinweg, so wäre sie in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich rückläufig gewesen. So sank das durchschnittliche (ungewichtete) Rating unserer Experten über alle Regierungen hinweg in der Kategorie Demokratiequalität von 7,3 auf 7,0. Von wenigen positiven Ausnahmen wie Südkorea einmal abgesehen, dominieren kontinuierliche und teils dramatische Einbußen in der Demokratiequalität das Gesamtbild. Angeführt wird unser Demokratie-Ranking unverändert von den Nordischen Staaten Schweden, Finnland, Norwegen, Dänemark und Estland. Deutschland belegt einen guten 7. Platz. Die Türkei, Ungarn, Polen, Rumänien und Mexiko bilden unverändert die Schlussgruppe mit teils gewaltigen weiteren Einbußen.