Mit dem Begriff „digitale Souveränität“ richten wir den Fokus auf die gesellschaftliche Gestaltung von Digitalisierung. Für uns bedeutet digitale Souveränität, selbstbestimmt, reflektiert und empathisch in der digitalen Welt handeln zu können. Doch wie digital souverän sind wir eigentlich? Können wir digitale Technologien kompetent nutzen und sind wir in der Lage, Chancen und Risiken, Potenziale und Folgen der Nutzung einzuschätzen?
Die Antworten auf diese Fragen fallen für unterschiedliche Generationen und soziale Gruppen unterschiedlich aus. Insbesondere für ältere Menschen sind die Voraussetzungen anders als bei jüngeren Generationen. Doch auch diese Gruppe ist nicht homogen – Tech-Pioniere wie Bill Gates, Tim Berners-Lee oder auch der bereits verstorbene Steve Jobs zählen schließlich zur Generation Ü60. Da gerade ältere Menschen auf vielfältige Weise von digitalen Angeboten profitieren können und so möglichst lang ein selbstbestimmtes Leben führen können, legen wir in unserem Projekt einen besonderen Fokus auf dieses Thema.
Vom Bedienungswissen zum Orientierungswissen
Gemeinsam mit dem Institut für Innovation und Technik (iit) richten wir in der Studie „Digital souverän? Kompetenzen für ein selbstbestimmtes Leben im Alter“ den Blick in die Zukunft und skizzieren, wie digitale Souveränität in der Perspektive 2030-40 aussehen kann. Innovationstreiber wie die Künstliche Intelligenz befeuern die Schnelllebigkeit des digitalen Wandels und überholen unsere aktuellen technologischen Grundlagen in rasantem Tempo. Für unsere Studie (Veröffentlichung voraussichtlich im Juni) bedeutet dies beispielsweise, dass es in Zukunft nicht genügen wird, zu wissen, wie man bestimmte digitale Anwendungen bedienen kann. Anstatt eines kurzlebigen „Bedienungswissens“ werden wir in Zukunft ein „Orientierungswissen“ benötigen, das uns dazu befähigt, dank grundlegendem Technologieverständnis reflektiert mit Themen wie Datenaustausch, digitale Rechte oder digitale Identität umzugehen.