Die Vielfaltspolitik einer Einwanderungsgesellschaft braucht ein Leitbild
Ziel der Befragung war es, zu zeigen, wie sich die Bevölkerung das Zusammenleben in Vielfalt vorstellt – vor allem angesichts von Migration und einer zunehmenden Vielfalt von Kulturen, Traditionen und Religionen. Die abgefragten Modelle lassen deshalb bewusst ein gewisses Meinungsspektrum zu und können so die emotionalen Grundhaltungen zum Thema besser wiedergeben.
Die Ergebnisse zeigen ein eher uneinheitliches Stimmungsbild in Deutschland: Während die Hälfte der Bevölkerung an Bestehendem festhält, sind jüngere Menschen gesellschaftlichen Veränderungen gegenüber offener. Dies weist darauf hin, dass in der Gesellschaft Bedarf besteht, sich über das Zusammenleben zu verständigen. Zwar sind die hiesigen Gesetze sowie Deutsch als gemeinsame Sprache die Grundlage dafür. Doch kann die Bevölkerung innerhalb eines solchen verbindlichen Rahmens vieles aushandeln: Wie stark sollen sich Migranten anpassen? Wie kann kulturelle Vielfalt als Chance für die gesamtgesellschaftliche Entwicklung genutzt werden? Und wie kulturell eigenständig sollen die verschiedenen Gruppen sein?