Internationale Studien zeigen, dass der Bildungserfolg in Deutschland wie in kaum einem anderen Land von der Herkunft abhängt. Gemessen am Familieneinkommen besuchen über 50 Prozent der Kinder aus dem obersten Viertel der Gesellschaft das Gymnasium, während es aus dem untersten Einkommensviertel nur 10 Prozent sind.
Besonders häufig betroffen sind Kinder und Jugendliche aus Zuwandererfamilien: Sie erzielen bei gleicher Intelligenz und Kompetenz niedrigere Schulabschlüsse als einheimische Schüler, und ihre Chance auf eine qualifizierte Berufsausbildung sind nur halb so groß wie bei einheimischen Jugendlichen. So hatten laut Mikrozensur 2006 z. B. 9,4 Prozent der Personen mit Migrationshintergrund in Deutschland keinen allgemeinen Schulabschluss – im Vergleich zu 1,5 Prozent der Einheimischen.
Durch diese Bildungsbenachteiligung werden Talente verschwendet und Menschen frustriert – laut einer aktuellen Umfrage der ZEIT empfinden sich z. B. immerhin noch 38 Prozent der Jugendlichen mit türkischem Migrationshintergrund in Deutschland als unerwünscht. Die Kosten der unzureichenden Integration lassen sich auch volkswirtschaftlich fassen: Durch die schlechte Integration der Zuwanderer in den Arbeitsmarkt gehen dem deutschen Staat jährlich Einkommenssteuern und Beiträge für die Renten- und Sozialversicherung in Höhe von 16 Mrd. Euro verloren, wie eine Studie der Bertelsmann Stiftung von 2008 belegt.