Die Debatte über die gesellschaftlichen Auswirkungen von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz (KI) ist erwachsen geworden. Alltäglich interagieren wir in immer mehr Gesellschaftsbereichen mit algorithmischen Systemen. In den vergangenen Jahren ist viel geschrieben und veröffentlicht worden, um dazu beizutragen, dass ethische Erwägungen bei der Gestaltung und dem Einsatz von Algorithmen eine wesentliche Rolle spielen. Dennoch bleiben algorithmische Risiken in der Praxis häufig noch unbehandelt. Gleichzeitig wird die Schlüsseltechnologie fast ausschließlich aus wirtschaftlichen Motiven und Effizienzbestrebungen heraus entwickelt, während gemeinwohlorientierte Potenziale oft ungenutzt bleiben.
Diese Befunde verlangen neue Ansätze und haben uns dazu gebracht, das Kapitel „Ethik der Algorithmen“ zu schließen und mit „reframe[Tech]“ ein neues Projekt zu starten. Denn es braucht nicht mehr nur die ethische Auseinandersetzung mit algorithmischen Systemen, sondern konkrete und verbindliche Umsetzungen von ethischen Prinzipien in die gelebte Praxis. Zudem müssen wir uns relevante Trends, Machtstrukturen und Herausforderungen der Technologieentwicklung in einem größeren Kontext anschauen, um algorithmische Risiken zu reduzieren und gesellschaftliche Chancen heben zu können.