Workshopteilnehmer mit Arbeitsblatt
Besim Mazhiqi

: WIRtschaften 2040

Wachstum, Wohlstand und Teilhabe nach Corona – wie wollen wir in 20 Jahren leben und arbeiten?

Die Coronakrise hat Deutschland im Griff – jeden Tag neue Nachrichten, wie schwer der Wirtschaftseinbruch wird, jede Woche neue Prognosen darüber, wie rasch und in welchem Maß sich wieder Wachstum einstellen wird.

Dabei ist die Coronakrise kein augenblickliches Wachstumsproblem, das wir einfach aussitzen können. Die Coronakrise ist ein Beschleuniger für den strukturellen Wandel, der die deutsche Volkswirtschaft schon vor der Pandemie erfasst hat. Digitalisierung, Globalisierung, demographischer Wandel und auch die Folgen unseres immensen Verbrauchs natürlicher Ressourcen sind die Triebkräfte dieser Veränderungen.

Warum Szenarien? Warum 2040?

Wir wissen schon heute, dass es in einer immer digitaleren Weltwirtschaft für einzelne Volkswirtschaften immer schwieriger sein wird, im Wettbewerb zu bestehen. Gleichzeitig wächst auch die Herausforderung, Teilhabechancen für alle Menschen und Gruppen in der Gesellschaft zu gewährleisten. Die Veränderungen werden tiefgreifend sein und sie werden alle Bereiche von Wirtschaft und Gesellschaft betreffen.

Doch wie genau werden diese Veränderungen aussehen? Und müssen wir dem Wandel einfach zuschauen? Wir glauben, nicht! Wandel ist auch immer gestaltbar. Dafür ist es wichtig, den Raum möglicher Zukünfte zu kennen. Diesem Zweck dienen die Szenarien, die im Rahmen des Projektes „WIRtschaften 2040“ entwickelt worden sind. Dabei haben wir auf die lange Frist gesetzt und die Frage gestellt, wie Wirtschaft und Gesellschaft 20 Jahre nach Corona aussehen werden. Unser Ziel war es, grundlegende Veränderungsprozesse und ihre Dynamiken wahrzunehmen. Wir wollten dadurch bewusst über Corona hinausblicken, aber natürlich haben wir die aktuelle Situation in unseren Analysen berücksichtigt.

Der Prozess

In der Zeit zwischen September 2019 und Juli 2020 wurden sechs Szenarien in einem mehrstufigen Prozess erarbeitet. An dem Prozess beteiligten sich 28 Teilnehmer:innen aus unterschiedlichen Bereichen von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.

Zunächst wurden 16 Faktoren  identifiziert, die aus ihrer Sichtentscheidenden Einfluss auf die Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft haben werden. Für jeden Faktor wurden mehrere mögliche Entwicklungspfade, sogenannte Projektionen, erarbeitet. Auf Grundlage dieser Projektionen wurden alternative, in sich plausible und konsistente Zukunftsszenarien entwickelt und abschließend Handlungsoptionen formuliert, die zeigen, was wir aus den Szenarien für unser heutiges Handeln lernen können.

Das Ergebnis ist ein Gemeinschaftswerk der Teilnehmer:innen was bedeutet, dass sich nicht jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer alle Aussagen zu eigen machen würde.

Die Initiatoren

Die Initiative zu dem Projekt ging von der Bertelsmann Stiftung aus. In dem Projekt Produktivität für Inklusives Wachstum untersucht die Stiftung, welche Ursachen das aktuell stagnierende Produktivitätswachstum hat und welche Konsequenzen sich daraus für Wirtschaft und gesellschaftliche Teilhabe ergeben. Das Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) begleitete den Prozess methodisch. Inhaltlich brachten zwei renommierte Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Expertise ein, das Institut der deutschen Wirtschaft Köln und das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Matthi Bolte
Mitglied des Landtags, Sprecher für Wissenschaft, Innovation, Digitalisierung, Datenschutz der GRÜNEN, Landtag Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Maja Branković
Wirtschaftsredakteurin, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurt am Main

Nicole Büttner
Unternehmerin, Karlsbad

Valentina Sara Consiglio
Project Manager, Bertelsmann Stiftung, Gütersloh

Sandra Detzer
Landesvorsitzende, Bündnis 90/Die Grünen Baden Württemberg, Stuttgart

Tim Efing
Director, Hering Schuppener Consulting, Berlin

Sina Frank
Büroleiterin des DGB-Vorsitzenden, DGB Bundesvorstand, Berlin

Katja Fuder
Referentin, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Berlin

Armando García Schmidt
Senior Project Manager,  Bertelsmann Stiftung, Gütersloh

Michael Grömling
Leiter Forschungsgruppe Gesamtwirtschaftliche Analysen und Konjunktur, Institut der Deutschen Wirtschaft Köln

Sonja Gurris

Ralph Gutknecht
Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, Karlsruhe

Katja Haese
Referentin, Staatskanzlei des Landes Brandenburg, Potsdam

Alexander Herzog-Stein
Referatsleiter Makroökonomische Arbeitsmarktforschung, Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Düsseldorf

Rana Deep Islam
Business Development Leader, Ernst & Young (EY), Berlin

Björn Kauder
Senior Economist, Institut der Deutschen Wirtschaft Köln

Simone Kimpeler
Leiterin des Competence Centers Foresight, Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, Karlsruhe

Henning Krassen
Referent, Bundesministerium für Bildung und Forschung, Berlin

Felix Lee
Wirtschaftsredakteur, taz, Berlin

Fabian Lindner
Professor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin

Lukas Nüse

Semjon Rens
Public Policy Manager, Facebook, Berlin

Elna Schirrmeister           
Stellvertretende Leiterin Competence Center Foresight, Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, Karlsruhe

Jenny Simon
Referentin, Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Berlin

Philipp Stachelsky
Gründer und Herausgeber, Makronom, Berlin

Armin Steinbach

Sarah Uttendorf
Teamleiterin mobile Robotik, Corporate Research, Robert Bosch GmbH, Hildesheim

René Wilke
Oberbürgermeister, Stadt Frankfurt (Oder)