Doch wie sieht es aus mit den sozio-ökonomischen Auswirkungen einer Transformation in Richtung Circular Economy, wenn tradierte Geschäftsmodelle und Konsummuster in einem solchen Wirtschaftsmodell nicht mehr tragen? Hier sind die Effekte nicht so eindeutig vorhersehbar. Zum einen dürften veränderte Entscheidungen der Verbraucher:innen, das stärkere Teilen und die Nutzungsdauerverlängerung von Produkten zu einem deutlich geringeren Bedarf an neuer Produktion und damit Wertschöpfung und Beschäftigung führen. Zum anderen können sich aber auch neue Chancen durch innovative Geschäftsmodelle und technologischen Fortschritt etwa im Dienstleistungs- und Sekundärrohstoffbereich ergeben. Darüber hinaus würde sich durch einen verminderten Rohstoffbedarf auch die Lage bei kritischen Importabhängigkeiten entspannen.
Ob die Circular Economy im Zuge des ausgelösten Strukturwandels neben den angestrebten ökologischen Zielen auch die ökonomischen Versprechen wird einlösen können, hängt von vielen Faktoren ab. Vor allem wird der gesellschaftliche Rückhalt entscheidend sein, der wiederum wesentlich durch die Auswirkungen auf unseren Wohlstand beeinflusst werden dürfte.
Die vorliegenden Focus Paper widmen sich daher vor allem den Zielkonflikten, die mit der zirkulären Transformation verbunden sein können. Welche Auswirkungen auf unseren Wohlstand und seine Verteilung sind zu erwarten und wie können wir die Wirtschaftspolitik so gestalten, dass sie die Potenziale bestmöglich hebt?
Im Focus Paper „Circular Economy – Ein Schlüssel für eine Nachhaltige Soziale Marktwirtschaft?“ beleuchten wir, wie sich das Wirtschaftsmodell der Circular Economy grundsätzlich mit den Zielen und Prinzipien einer Nachhaltigen Sozialen Marktwirtschaft verträgt und wie weit wir bisher auf dem Weg gekommen sind. Das Focus Paper „Makroökonomische Effekte der zirkulären Ökonomie“ bietet eine vertiefende Analyse möglicher Produktions-, Arbeitsmarkt- und Preiseffekte der Circular Economy.