Das AMKA Frankfurt besteht als erstes Integrationsbüro einer deutschen Kommune zwar bereits seit 35 Jahren, die Antirassismus-Stelle wurde jedoch neu eingerichtet. Anlass war der rassistische Anschlag in Hanau vor fast genau vier Jahren, bei dem neun Menschen mit internationaler Geschichte – Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov – brutal erschossen wurden. „Grundlage unserer Arbeit ist der Aktionsplan gegen Rassismus und Rechtsextremismus, der als Reaktion auf den tödlichen Anschlag in Hanau 2020 entstanden ist“, so Bîşenk Ergin (AMKA).
Frankfurt bekennt sich darin zu Offenheit, Vielfalt und Toleranz. Es gehe darum, Rassismus als gesellschaftliches Problem ämterübergreifend anzugehen, Ressourcen zu bündeln und zwischen Zivilgesellschaft und Stadtverwaltung zu vermitteln, erläutert die Antirassismus-Beauftragte Bîşenk Ergin. Die wesentlichen Aufgaben ihrer Antirassismus-Arbeit sind die Umsetzung dieses Aktionsplanes sowie Vernetzung und Lobbyarbeit. Einen großen Stellenwert nimmt das Thema Fortbildung zu Antirassismus ein mit dem Ziel, dass diese in der Stadtverwaltung im Fortbildungsangebot für Mitarbeitende fest verankert wird. Weitere Themen sind: Postkolonialismus, Racialprofiling, beispielsweise am Frankfurter Hauptbahnhof, sowie Black Lives Matter-Proteste. Hier gilt es teilweise auch zivilgesellschaftliches Engagement in Verwaltungshandeln zu „übersetzen“, denn die Stadt hat nun mal im Vergleich zu Aktionsinitiativen eine andere Rolle. Zum Aktionsplan.