Smartphone mit HzE-Strategiekarte
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Erziehungshilfen: Aktuelles aus dem Prozess

Aus dem Pilotprozess zur Testung der Strategiekarte Hilfe zur Erziehung

Zwischen 2016 und 2018 diskutierten Jugendamtsleitung, Jugendhilfeplanung, ASD-Leitung und Controlling aus den Pilotkommunen in gemeinsamen Workshops die Herausforderungen  bei der Implementation der Strategiekarte Hilfen zur Erziehung.

Die Ausgaben in der Jugendhilfe setzen die Kommunen fachlich und strategisch unter Druck. Insbesondere die Hilfen zur Erziehung, deren Volumen 2015 bundesweit auf 8,7 Mrd. angewachsen ist, treffen die Kommunen besonders hart.

Die Strategiekarte Hilfen zur Erziehung hat das Ziel, Jugendämter bei der Reflektion und der strategischen Ausrichtung ihre Aktivitäten in den Hilfen zur Erziehung zu unterstützen und auf dieser Basis kommunale Entscheider in die Lage zu versetzen, die richtigen Weichenstellungen im Jugendhilfeausschuss, Verwaltungsvorstand und Politik vorzunehmen.

Nachdem im letzten halben Jahr alle Pilotkommunen ihre Daten in die Erfassungsdatei der Strategiekarte eingepflegt haben, konnten erste Schlüsse zur Funktionalität des Instruments gezogen werden. Es zeigt sich, dass die SGB II - Quote als Referenzpunkt für eine Diskussion zu Hilfedichte und Hilfeart in den kommunalen Sozialräumen oder den einzelnen Teams des Allgemeinen Sozialen Dienstes funktioniert.

Dateneingabe

Obwohl die Grundlage der HzE-Strategiekarte die örtlichen Daten der SGB VIII-Pflichtstatistik sind, gestaltete sich deren Erfassung in der Masterdatei Strategiekarte kommunal unterschiedlich schwierig. Die örtlich eingesetzte Software und die jeweilige Praxis bei der Auswertung statistischer Daten spielen in dem Prozess eine große Rolle.

Um zukünftig allen interessierten Kommunen die Arbeit mit der HzE-Strategiekarte ressourcenschonend zur Verfügung stellen zu können, wurde in der Pilotphase eine Methode entwickelt, die 80% aller benötigten Daten in die Masterdatei der Strategiekarte überträgt. Das Verfahren ermöglicht über die Erfassung der HzE §§27 ff. SGB VIII hinaus auch die Auswertung der Daten zur Meldung von Kindeswohlgefährdungen und Inobhutnahmen (§8a  und §42 SGB VIII). Die HzE-Strategiekarte wird auf diesem Weg um die Karte Wächteramt ergänzt.

In der bis Juni 2018 gelaufenen Pilotphase gelang es, eine erste Datenreihe 2015 – 2016 – 2017 in den Kommunen aufzubauen. Die Möglichkeit, die Entwicklung der Hilfen im Zeitverlauf nachzuzeichnen, unterstützt die Validitätsprüfung der erhobenen Daten und zeichnet ein Bild von der Lage in den einzelnen Sozialräumen und den sich entwickelnden Trends.

Von der Strategiekarte zum Strategiecheck

Ihre fachliche und strategische Wirkung kann die HzE-Strategiekarte erst entfalten, wenn auf Basis der datenbasierten Aussagen der Strategiekarte ein Strategiescheck vorgenommen wird: Welche Themen stehen in der Kommune zur Bearbeitung an? Welche Prozesse, Strukturen und Definitionen liegen jeweils dahinter? Was braucht es von Verwaltungsvorstand und Politik, um die Hilfen zur Erziehung optimal ausgestalten zu können?

Wie geht es weiter?

Liegt der Strategiecheck vor, wird der Dialog mit der Entscheiderebene jeder Pilotkommune gesucht. Dann zeigt sich, ob und wie die Strategiekarte auf allen relevanten Ebenen funktioniert.

In Anlehnung an die ortsspezifische HzE-Strategiekarte wird eine HzE-Produktbeschreibung für den kommunalen Haushalt erarbeitet. Den Kommunen wird empfohlen, in folgenden Stufen sich der Änderung der Systematik des Haushalts zu nähern:

Aufbereitung der Ergebnisse

Zurzeit wird der Pilotprozess I extern evaluiert. Alle technischen und fachlichen Ergebnisse des Prozesses werden ab 2019 auf dieser Website veröffentlicht. Die gesammelten Erkenntnisse aus der ersten Pilotphase legen den Grundstein für den Transfer der Strategiekarte Hilfen zur Erziehung in weitere 24 Kommunen bis Ende 2020.

Interessierte Jugendämter sind herzlich willkommen, sich im Pilotprozess II zu engagieren.

Projekte

IMG 0218(© Archiv Bertelsmann Stiftung)

Forum gegen Fakes: 623.000 Online-Abstimmungen: breite Resonanz auf die Empfehlungen des „Forums gegen Fakes“

BST-Titel-PolicyBrief EU-NUTS-2-Regionen-ID2185(© Montage: EuroGeographics/Eurostat - CC0 1.0, Public Domain, https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/legalcode.de)

Focus Paper: Die europäische Regionalpolitik am Scheideweg: Herausforderungen und Zielkonflikte