mehrere Lehrer sitzen und stehen um einen Tisch herum
© Veit Mette

Evaluation: Das Projekt LIQUID: Erste Einblicke in die externe Evaluation von Vielfalt fördern

Autor*innen: Daniela Rzejak & Frank Lipowsky

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Nach dem Vorbereitungsdienst beginnt für Lehrpersonen eine vergleichsweise lange Phase der aktiven Ausübung des Lehrberufs. Dabei kann kaum davon ausgegangen werden, dass eine Lehrperson bereits während des Studiums und des Vorbereitungsdienstes alle erforderlichen Kompetenzen erwerben konnte, um angemessen mit den Herausforderungen des beruflichen Alltags umgehen zu können. Fortbildungen sind daher als ein notwendiger Bestandteil der Professionalisierung von Lehrpersonen anzusehen, durch den diese die Möglichkeit erhalten, vorhandene Kompetenzen zu erweitern und neue Kompetenzen aufzubauen. Darüber hinaus wird mit der Fortbildung von Lehrpersonen eine Weiterentwicklung von Schule und Unterricht intendiert, die unter idealen Umständen das Lernen von Schülerinnen und Schülern fördern und unterstützen kann.

Forschungsbefunde der letzten Jahre deuten darauf hin, dass Fortbildungen tatsächlich das Potenzial besitzen, sich bis auf das Lernen von Schülerinnen und Schülern auszuwirken. Allerdings zeigen die Befunde auch, dass nicht nur ein gut durchdachtes Fortbildungskonzept entscheidend für die Wirksamkeit ist, sondern auch eine Vielzahl von individuellen und situationalen Faktoren hierbei eine Rolle spielt.

Der folgende Beitrag erläutert zunächst das Angebots-Nutzungs-Modell, das als Rahmen für die Evaluation der Fortbildung Vielfalt fördern dient und hierbei verschiedene Einflussfaktoren auf das Lernen von Lehrpersonen in Fortbildungen systematisiert. Daraufhin wird das Design des Projekts LIQUID in Grundzügen skizziert, bevor erste vorläufige Ergebnisse vorgestellt werden.

Die demografischen Angaben wurden bei den Lehrpersonen der Kontrollgruppe der zweiten Kohorte zusammen mit der Eingangserhebung am Anfang des zweiten Moduls erfasst, um für die teilnehmenden Lehrpersonen den Erhebungsaufwand etwas zu reduzieren. 

2 Die Anzahl der Fälle im gesamten Datensatz, der Daten mehrerer Messzeitpunkte umfasst, ist nicht identisch mit der Anzahl von Fällen, die für die einzelnen Analysen zur Verfügung stehen. Dies liegt u. a. daran, dass bei einer fehlerhaften Codeerstellung die Daten derselben Person von unterschiedlichen Erhebungen nicht einander zugeordnet werden können.

Der theoretische Mittelwert von M = 3.50 ergibt sich aus dem sechsstufigen Antwortformat mit Werten von eins bis sechs.