Junge Menschen halten Erde mit zarter Pflanze in ihren Händen

Veröffentlichung des 4. Deutschen Social Entrepreneurship Monitors 2021/2022

Wo steht der Social-Entrepreneurship-Sektor heute? Welche Potenziale und welche Hürden gibt es? Wie sollten Social Entrepreneurs unterstützt werden? Der 4. Deutsche Social Entrepreneurship Monitor zeigt, dass der Sektor während der Pandemie gewachsen ist und Social Entrepreneurs gerade in Krisenzeiten wichtige Lösungsbeiträge liefern können. Trotz des großen Potenzials sind die Rahmenbedingungen für den Sektor allerdings noch nicht optimal.

Die wichtigsten Ergebnisse des Monitors

Social Entrepreneurs machen gesellschaftliche Probleme zu ihrer Mission. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass Social Enterprises auch unter widrigen Bedingungen während der Pandemie gegründet wurden. Gerade in Krisenzeiten können sie innovative Lösungen bieten. Social Enterprises sind vor allem in den Handlungsfeldern Bildung, Information und Kommunikation sowie Gesundheits- und Sozialwesen aktiv und adressieren junge Menschen, Frauen und Migrant:innen als wesentliche Zielgruppen. Zwei Drittel der Befragten des DSEM geben an, ihre gesellschaftliche Wirkung – also die Veränderung, die sie bei ihren Zielgruppen erreichen wollen – zu messen. Dennoch bleibt Wirkungsmessung aufgrund fehlender einheitlicher Indikatoren eine Hürde. Die größte Herausforderung stellt allerdings weiterhin die langfristige Finanzierung dar. Neben den spezifischen Eigenheiten von Social Enterprises wird ein weiterer möglicher Grund darin gesehen, dass vor allem Frauen im Sektor aktiv sind, die auch im konventionellen Markt auf Benachteiligungen bei der Vergabe von Finanzmitteln stoßen.

Veröffentlichungsevent unter politischer Beteiligung

Diese und weitere Ergebnisse des 4. DSEM wurden am 27. April 2022 vom Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland (SEND) in Berlin unter Beteiligung der Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF) sowie für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) vorgestellt. Sven Giegold, Staatssekretär im BMWK, und Zarah Bruhn, Sonderbeauftrage für soziale Innovationen des BMBF, kündigten in ihren Grußworten an, die Anliegen des Sektors durch ihre Arbeit zu unterstützen und vor allem Förderprogramme der Ministerien stärker auf die Bedürfnisse von Social Enterprises zuzuschneiden. So wurde im BMWK bereits das Referat „Gemeinwohlorientierte Unternehmen, Sozialunternehmertum, ESF Koordinierung“ eingerichtet, die Erarbeitung der Nationalen Strategie für Sozialunternehmen angekündigt und auch eine Berücksichtigung der Belange von Social Entrepreneurs in der Start-up-Strategie zugesichert.

Vision Talk zur Zukunft von Social Entrepreneurship

Der anschließende Vision Talk mit Dr. Thomas Sattelberger, Parlamentarischer Staatssekretär im BMBF, Dr. Philipp Steinberger, Abteilungsleiter beim BMWK, und Vertretern der Förderorganisationen des DSEM, Dr. Stefan Empter von der Stiftung Wirtschaft Verstehen und Cornelia Nyssing von der Bertelsmann Stiftung, brachte weitere Zusagen für Verbesserungen der Rahmenbedingungen sowie wünschenswerte Zustände für den Social Entrepreneurship-Sektor zu Tage. Von den idealen Rahmenbedingungen und Unterstützungsleistungen für Social Entrepreneurs bis zu dem hehren Ziel, die Prinzipien des Sektors auf die gesamte Wirtschaft auszudehnen und Social Entrepreneurs zu den konventionellen Unternehmern von morgen zu machen.