In der Folge der Finanzkrise von 2008 hat der Ruf der Globalisierung stark gelitten. Obwohl die zunehmende Vernetzung von Menschen, Märkten und Ideen in den vergangenen Jahrzehnten vor allem in Industriestaaten zu großen Wohlstandszuwächsen geführt hat, wird Globalisierung gerade dort immer stärker auch als Kontrollverlust und zunehmende Instabilität wahrgenommen. Diese Stimmung zeigt sich in unserer Umfrage über die Einstellung zur Globalisierung. Während es immer noch ein vages Gefühl gibt, dass die Globalisierung ihre guten Seiten hat, fürchten die Befragten ihre negativen Auswirkungen auf Einkommenswachstum, Arbeitsplatzsicherheit und sozialen Zusammenhalt.
De-Globalisierung kann jedoch keine Lösung sein. Sie macht die Welt nicht zu einem sichereren, gerechteren oder wohlhabenderen Ort. Im Gegenteil: Schritte zur nationalen Abschottung gehen mit enormen politischen und wirtschaftlichen Kosten einher. Darum sind das aktuelle „Zoll-Säbelrasseln“ zwischen den USA und China oder auch die zunehmende Unterstützung für protektionistische Maßnahmen besonders bedenklich. Stattdessen müssen wir Fehlentwicklungen oder Risiken der Globalisierung fundiert analysieren und unsere politischen und wirtschaftlichen Systeme reformieren und Menschen besser befähigen, mit dem globalen Wandel umzugehen.