Stress, Überforderung, mangelnde Erfahrung – wenn Kita-Mitarbeitende im Umgang mit den ihnen anvertrauten Kindern nicht angemessen handeln, kann das viele Gründe haben. Sicher ist, dass es ihre Kolleginnen und Kollegen belastet: In einer Befragung von rund 21.000 Kita-Fach- und Leitungskräften der Justus-Liebig-Universität Gießen in Kooperation mit der Bertelsmann Stiftung gaben 69 Prozent von ihnen an, dass sie sich stark oder eher stark belastet fühlen, wenn sie Situationen beobachten, in denen Kinder geschützt werden müssten. Zwar sagen 40 Prozent, dass sie so gut wie nie solche Situationen miterleben – doch immerhin etwa 11 Prozent geben an, solche Fälle ständig oder fast täglich zu beobachten, weitere 14 Prozent an den meisten Tagen.
„Jeder Vorfall, bei dem das Wohl eines Kita-Kindes mutmaßlich nicht gewährleistet ist, ist einer zu viel. Das treibt nicht nur Eltern um, sondern auch die Fachkräfte selbst. Die allermeisten von ihnen haben hohe Ansprüche an die eigene Arbeit und wünschen sich, bei diesem sensiblen Thema nicht allein gelassen zu werden. Entscheidend ist daher das Vertrauen und Zusammenspiel innerhalb des gesamten Kita-Teams“, sagt Anette Stein, Expertin der Bertelsmann Stiftung für frühkindliche Bildung.


