Menschen sitzen an einem U-förmigen Tisch

Wie viel ist Arbeit wert? Die Entwicklung der Lebenserwerbseinkommen in Deutschland

Zum dritten Mal in Folge diskutierten VertreterInnen aus Politik, Wissenschaft und Verbänden gemeinsam bei einer Veranstaltung im Rahmen der Dialogreihe „Nachgefragt“ in Berlin. Dieses Mal stand die Entwicklung der Lebenserwerbseinkommen und bestehende Ungleichheiten in den Einkommen – insbesondere zwischen Frauen und Männern – im Fokus der Diskussion.

Inhalt

In der Vergangenheit wurde die Frage danach wie viel Arbeit wert ist oft mit der aktuellen Entwicklung der Einkommensungleichheit beantwortet. Doch um die Frage nach sozialer Teilhabe und Arbeitsmarktpartizipation vollständig zu beantworten, müssen die Erwerbseinkommen über das gesamte Leben berücksichtigt werden. Deshalb stellte Prof. Dr. Timm Bönke, Juniorprofessor für öffentliche Finanzen an der Freien Universität Berlin, als Einstieg in die Veranstaltung seine aktuellen Forschungsergebnisse vor und hob insbesondere die bestehenden Ungleichheiten in den Lebenserwerbseinkommen zwischen Männern und Frauen hervor. Die Analyse zeigt: Frauen verdienen im gesamten Erwerbsleben nur rund halb so viel wie die Männer. Zusätzlich ordnete Dr. Sebastian Königs, Arbeitsmarktökonom bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die Ergebnisse für Deutschland in eine international vergleichende Perspektive ein und zeigte auf, dass Deutschland insbesondere bei der Steuerlast und Anreizsysteme Reformpotenzial aufweist.

In der sich anschließenden Diskussion wurden insbesondere die Politikmaßnahmen zur Verringerung der Einkommensungleichheit zwischen Frauen und Männern kontrovers diskutiert. Darüber hinaus erörterten die TeilnehmerInnen, welche Rolle der Sozialstaat bei der Verringerung und der Verhärtung dieser Unterschiede spielt.

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Zur Dialogreihe

Mit der Dialogreihe Nachgefragt möchte das Projekt Beschäftigung im Wandel regelmäßig aktuelle arbeitsmarkt- und sozialpolitische Fragestellungen mit EntscheiderInnen sowie StakeholderInnen und MultiplikatorInnen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft diskutieren. Im Zentrum der Veranstaltungen steht jeweils eine prägnante Frage, die durch aktuelle Studienergebnisse aus der Projektarbeit hinterlegt ist und gemeinsam mit InputgeberInnnen vor dem Hintergrund aktueller arbeitsmarkt- und sozialpolitischer Entwicklungen diskutiert wird.