Angetrieben durch die Megatrends Globalisierung, Digitalisierung, demografischer Wandel, Migration und einen fortschreitenden Wertewandel befinden sich Beschäftigung, Arbeitswelt und Arbeitsmärkte im Wandel. Beschäftigung wird dynamischer und heterogener. Neue Beschäftigungsformen jenseits des Normalarbeitsverhältnisses entstehen, und viele Menschen haben unstete Erwerbsverläufe.
- Mit Digitalisierung kommt Automatisierung. Es ist noch strittig, wie viele Arbeitsplätze der Automatisierung vollständig zum Opfer fallen werden. Unstrittig hingegen ist, dass sich Tätigkeitsstrukturen innerhalb bestehender Berufe massiv wandeln und neue Berufsbilder entstehen werden. Dies führt zu einer erhöhten Dynamik am Arbeitsmarkt und verlangt von den Beschäftigten ein erhöhtes Maß an Flexibilität. Durch kontinuierliche Qualifizierung gilt es, die individuelle Beschäftigungsfähigkeit über den gesamten Erwerbsverlauf zu sichern.
- Besonders im Niedriglohnsektor beobachten wir einen Zuwachs an atypischen Beschäftigungsformen. Dieser Flexibilisierungstrend wird auch durch den Wunsch nach einer besseren „Work-Life-Balance“ und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie verstärkt. Dabei eröffnet er jedoch nicht nur Chancen, sondern trägt auch zu einer steigenden Einkommens- und Lohnungleichheit bei. Unsere traditionellen Sicherungssysteme werden durch diesen Trend herausgefordert.
- Die Alterung der Gesellschaft lässt langfristig die Zahl der Erwerbspersonen in Deutschland schrumpfen. Dies gefährdet die finanzielle Basis der sozialen Sicherungssysteme. Angesichts zunehmend unterbrochener Erwerbsbiografien werden zudem künftig deutlich mehr Menschen von Altersarmut betroffen sein.
- Trotz der insgesamt positiven Gesamtbeschäftigungsentwicklung der letzten Jahre gestaltet sich die Arbeitsmarktintegration für verschiedene „Risikogruppen“ (Geringqualifizierte, Langzeitarbeitslose, Flüchtlinge) nach wie vor schwierig.