Die aktuellen Herausforderungen des Strukturwandels für den Arbeitsmarkt
Dekarbonisierung, Digitalisierung und demografischer Wandel setzen die Herausforderung, Beschäftigten Übergänge in zukunftsträchtige, gute Arbeit zu ermöglichen und für Unternehmen motivierte, produktive Belegschaften sicherzustellen. Hierbei müssen einige Hürden überwunden werden: Oftmals sind die Branchen, Regionen, Kompetenzanforderungen, aber auch Arbeitsbedingungen oder Löhne der wegfallenden Jobs nicht deckungsgleich mit den entstehenden, zukunftsträchtigen Jobs. Das führt dazu, dass Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt nicht übereinstimmen. Dieser Mismatch in Kombination mit der generellen Knappheit an Arbeitskräften verschärft einerseits den Fachkräftemangel und bedroht somit die Produktivität der Unternehmen. Anderseits ist die Teilhabe am Erwerbsleben, insbesondere im Sinne von angemessener Entlohnung, guten Arbeitsbedingungen und konkreten Entwicklungsmöglichkeiten für viele Arbeitnehmer:innen in Gefahr.
Neue Ansätze für Rahmenbedingungen und politische Instrumente sind gefordert
Um diese Herausforderungen zu bewältigen, Gefahren vorzubeugen, aber auch Anreize zu schaffen, sich bietende Chancen zu nutzen, braucht es zukünftig mehr Mobilität und Dynamik am Arbeitsmarkt. Eine systematische Unterstützung ist notwendig, um Ängste und Unsicherheiten in Zeiten des Wandels abzubauen und Menschen zu ermutigen, etwas Neues und Zukunftsträchtiges zu wagen. Veränderte Rahmenbedingungen und Instrumente sind erforderlich, um neue Perspektiven aufzuzeigen und beispielsweise Wechsel zwischen Arbeitsplätzen im eigenen Unternehmen, aber auch über Unternehmens- und Branchengrenzen hinweg („Job-to-Job Transitions“) zu ermöglichen. In Zukunft ist eine Beschäftigungspolitik erforderlich, die einerseits vorsorgt und absichert, damit es keine Verlierer in der Transformation gibt. Andererseits brauchen wir eine Beschäftigungspolitik, die befähigt und motiviert, die Chancen der Transformation bestmöglich ausnutzen. Die bisherige aktivierende Arbeitsmarktpolitik ist vor allem darauf ausgerichtet Arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen zu unterstützen. Durch die aktuellen Herausforderungen müssen die neuen Ansätze in der Beschäftigungspolitik so ausgerichtet sein, dass sie zukünftig zusätzlich auch Beschäftigte erreicht.
Wir eröffnen einen Suchraum für neue Beschäftigungspolitik in der Transformation
Um herauszufinden, welche veränderten Rahmenbedingungen und politischen Instrumente für gelingende Übergänge und damit mehr Mobilität am Arbeitsmarkt nötig sind, führen wir eine Bestandsanalyse der Hinderungsgründe für Beschäftigungsübergänge und der Wirkungsweise aktueller beschäftigungspolitischer Instrumente durch. Dabei untersuchen wir, inwieweit die aktuellen Instrumente der finanziellen Sicherung und Anreize, Qualifizierungspolitik, Institutionen, arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen und Transparenz noch zu den Herausforderungen der beschleunigten Transformation am Arbeitsmarkt passen. Die Ergebnisse nutzen wir, um zusammen mit Expert:innen neue Vorschläge für eine Optimierung der beschäftigungspolitischen Rahmenbedingungen und Instrumente beizutragen.
Unsere Leitfragen
- Was hindert Arbeitnehmer:innen an Beschäftigungsübergängen?
- Wie können Übergänge von wegfallenden in neue Arbeitsplätze zukunftsfest und sicher gestaltet werden?
- Wie können Arbeitnehmer:innen ermutigt werden etwas Neues, zukunftsträchtiges zu wagen?
- Wie ermöglichen wir Arbeitnehmer:innen Übergänge in gute Arbeit und gleichzeitig Produktivität für Unternehmen und Wirtschaft?
Schlagworte
#Arbeitsmarkt #Strukturwandel #Übergänge