In Deutschland und in vielen anderen europäischen Staaten wird darüber diskutiert, wie Erfahrungswissen sichtbar und beruflich verwertbar gemacht werden kann. Bisher eröffnen oftmals fast ausschließlich formale Bildungsgänge Arbeitsmarkt- und soziale Aufstiegschancen. Kompetenzen hingegen, die Menschen informell in Beruf und Freizeit oder non-formal in der Weiterbildung erwerben, gelten bisher wenig - obwohl sie für die berufliche Handlungsfähigkeit in vielen Fällen bedeutender sein können als das formell zertifizierte Wissen.
Insbesondere Menschen ohne formalen Schul- oder Berufsabschluss, aber mit langjähriger Berufserfahrung, und Menschen mit im Ausland erworbenen Berufskompetenzen könnten von einer Validierung informellen und non-formalen Lernens profitieren. Hier kann Deutschland viel von seinen europäischen Nachbarn lernen.
Experten aus verschiedenen europäischen Staaten untersuchten ihre jeweiligen nationalen Anerkennungssysteme mit dem Ziel, Transfermöglichkeiten von good practices für Deutschland zu finden. Die Ergebnisse flossen in eine Studie ein.
Die Untersuchung analysiert die Anerkennungssysteme von sieben Staaten entlang von fünf Kernelementen und gibt Anregungen für den Transfer einzelner Kernelemente von einem Land auf das andere. Die fünf Kernelemente sind: Recht, Verfahren und Instrumente, Finanzierung, Institutionalisierung und Support. Wichtige Prinzipien eines erfolgreichen Anerkennungssystems non-formal und informell erworbener Kompetenzen sind der einfache Zugang für alle Zielgruppen, die Gleichartigkeit oder zumindest Gleichwertigkeit der Abschlüsse, die Akzeptanz bei Unternehmen und die Bekanntheit der Verfahren und Zertifikate bei Zielgruppen und Unternehmen.
Die komplette Studie (in Englisch) und zwei bereits erschienene Studien zum Thema (in Deutsch) finden Sie in der rechten Spalte.
Die Berichte über die Anerkennungssysteme von sieben Staaten haben wir hier für Sie zusammengestellt: