Kommunikation und Netzwerkbildung sind hinsichtlich der komplexen Institutionsstruktur für Integrationsprozesse unumgänglich. Die Teilnehmer des Lernnetzwerkreffens besitzen zwar unterschiedliche Hintergründe, sind aber allesamt in die Integrationsprozesse der Migranten involviert. Die Teilnehmer kamen unter anderem aus Jobcentern der Agentur für Arbeit, von Ausländerbehörden oder aus den Integrationsbüros der Kommunen. Während des Treffens tauschten sie sich über die unterschiedlichsten Integrationsprojekte aus und lernten die länderspezifischen Hürden sowie Erfolgsfaktoren der jeweils anderen kennen.
Doch trotz der unterschiedlichen Perspektiven wurden auch gemeinsame Themen bei der Integration besprochen. Hoch im Kurs stand dabei die individuelle Begleitung von Flüchtlingen. Zudem stellten sich die Anwesenden ihre Projekte für die Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen gegenseitig vor. Ein Beispiel für einen solchen Prozess bot der Landkreis Kassel selbst. Dieser hatte erst vor kurzem zum dritten Mal den Refugees‘ Day veranstaltet, ein Tagespraktikum für Flüchtlinge welches an den Girls‘ Day angelehnt ist. Der Refugees‘ Day war zwar kein bundesweiter Berufsorientierungstag, förderte jedoch den Dialog zwischen Arbeitgeber und potentiellem Arbeitnehmer und erleichtert so die Arbeitsvermittlung. Vorteil dieser Veranstaltungskonzeption ist die Unbefangenheit beider Seiten. Die potentiellen Arbeitgeber können sich größeren Gruppen von Flüchtlingen vorstellen, während diese neue Berufsbilder kennenlernen. Dabei entstehen Begegnungen, welche ohne die Rahmenbedingungen dieser Veranstaltung auf dem freien Arbeitsmarkt nicht zustande gekommen wären.
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