Digitalisierung im Dienst der Gesundheit
Die Digitalisierung gibt unserem Alltag einen neuen, schnelleren Rhythmus. Sie verändert unser Handeln, die gewohnten Strukturen und Prozesse – ein Megatrend, der auch das Gesundheitswesen erfasst hat. Unzählige "Digital Health"-Start-ups entstehen, große Technologie-Unternehmen drängen in den "Gesundheitsmarkt", regionale Pilotprojekte testen die Möglichkeiten der Telemedizin. Nahezu wöchentlich berichten Medien über "Gesundheits-Apps", die Chancen von "Big Data" in der Medizin, die elektronische Gesundheitskarte oder die elektronische Patientenakte. Die Berichte skizzieren einen Wandel oder gar eine Revolution in der Gesundheitsversorgung durch neue digitale Möglichkeiten.
Wo aber liegen konkret die Chancen und Risiken dieser Entwicklung? Welche Technologien bieten Patienten und Medizinern einen echten Mehrwert? Wie verändern sich die Rollen von Patienten und medizinischem Fachpersonal – und deren Miteinander?
Die Bertelsmann Stiftung hat sich im Projekt "Der digitale Patient" mit dem Einfluss der Digitalisierung auf die Gesundheitsversorgung auseinandergesetzt. Im Fokus standen dabei gesellschaftspolitische (Aus-)Wirkungen von Digitalisierung. Dabei ging es nicht um das technologisch Machbare, sondern um die Abwägung von Chancen und Risiken und die Entwicklung nutzenstiftender Strategien. Das Ziel: größtmöglicher Nutzen für Patienten und Gesellschaft.
Die vier Projektthemen
Zentrale Projektbausteine waren Analysen und Konzepte zu unterschiedlichen Bereichen sowie den Diskurs zwischen den handelnden Akteuren zu fördern. Dabei standen vier inhaltliche Themen im Vordergrund:
- Telematik-Infrastruktur und elektronische Gesundheitskarte – die Rolle der Bürger
- Gesundheitskompetenz im digitalen Zeitalter
- Transfer von Innovationen in die Regelversorgung
- Big Data und Prädiktive Medizin