Jan Voth

Projekt SchülerHaushalt: So werden Kinder und Jugendliche wirksam beteiligt

Beim Schülerhaushalt können Schülerinnen und Schüler ihr Umfeld in einem demokratischen Prozess selbst gestalten und echte Mitbestimmung erleben.

  • PDF

Was ist der SchülerHaushalt?

Neue Schließfächer oder ein Getränkeautomat? Kann man die Sitzecke verschönern oder sollten die Klassenzimmer anders gestaltet werden? Beim Schülerhaushalt sind alle Schülerinnen und Schüler gefragt, Vorschläge zur Verbesserung ihrer Schule zu machen und darüber abzustimmen. Dafür steht ihnen ein Budget zur Verfügung, das von der Kommune, den Schulen oder Dritten zur Verfügung gestellt wird. Dem Ideenreichtum der Schüler sind keine Grenzen gesetzt und jeder darf eigene Vorschläge einreichen, von der dritten Klasse bis zur Jahrgangsstufe Zwölf. Dabei ist der Schülerhaushalt so angelegt, dass auch zurückhaltende Schülerinnen und Schüler sich aktiv einbringen und mitgestalten können.

Das Konzept, die Materialien und die Onlineplattform zur Durchführung eines Schülerhaushalts stehen allen Kommunen und Schulen kostenfrei zur Verfügung.

Was bringt das?

Junge Menschen haben in unserer Gesellschaft nur wenige Möglichkeiten, echte Mitgestaltung und Mitbestimmung zu erleben. Der Schülerhaushalt gibt ihnen die Chance, durch ihr Engagement und ihre Ideen das Leben in ihrem Umfeld zu verändern. In einem demokratischen Prozess lernen sie, eigene Lösungen für Probleme zu fi nden, für ihre Interessen einzutreten und erhalten außerdem Einblick in politische Abläufe ihrer Kommune. 

Als Kommune oder Schule erfahren Sie zugleich mehr über die Bedürfnisse und Wünsche der Jugendlichen. So können die begrenzten Mittel in Zukunft besser und bedarfsgerechter eingesetzt und die Lebens- und Lernqualität verbessert werden.

Wie funktioniert das?

Alle Schülerinnen und Schüler sind gefragt, Vorschläge einzureichen. In einer zwei- bis dreiwöchigen Phase sammeln und diskutieren sie ihre Vorschläge und versuchen, möglichst viele Unterstützer für die eigene Idee zu fi nden. In einem klassischen Wahlvorgang fällt dann an der Wahlurne die Entscheidung. Anschließend werden die Vorschläge zusammen mit der Stadt- und Schulverwaltung ausgearbeitet und ihre Umsetzung im Rat beschlossen. Das Gerüst ist mit dem Konzept gegeben. Wie der Prozess im Detail abläuft, liegt weitgehend in den Händen der Schüler. In kleinen Teams organisieren und koordinieren sie ihren Ablauf vor Ort – zugeschnitten auf die Struktur ihrer Schule.

Wer hatte die Idee dazu?

Die Idee stammt aus der brasilianischen Stadt Recife, wo der Schülerhaushalt entwickelt und seitdem mit insgesamt 10.000 Schülern an allen öffentlichen Schulen durchgeführt wird. Die Bertelsmann Stiftung holte diese Idee nach Deutschland und erprobte sie seitdem in mehreren Kommunen an allen Schulformen mit mehreren tausend Schülerinnen und Schülern.

Seit Januar 2015 wird der SchülerHaushalt von der Servicestelle Jugendbeteiligung weitergeführt.

Video: Der SchülerHaushalt in Wennigsen/Deister

Publikation: Infobroschüre und Projektbericht SchülerHaushalt

Junge Menschen haben in unserer Gesellschaft nur wenige Möglichkeiten, echte Mitgestaltung und Mitbestimmung zu erleben.

Weblink

Ähnliche Projekte

Buergerforum_Naila_4593.jpg(© Reinhard Feldrapp)

Vielfältige Demokratie gestalten: Demokratie ist mehr als wählen

Bundestag.jpg(© Dennis Brosda)

Demokratiemonitor: Demokratie bedeutet stetige Anpassung

Fotolia_41308531_L.jpg(© Val Thoermer - Fotolia.com)

Infrastruktuvorhaben mit Bürgerbeteiligung: Mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung bei großen Planungsvorhaben